ÖBB-Unfälle: Harte Nachschulungen

Die ÖBB verpflichten Manager und Mitarbeiter, die bei jüngsten Unfällen beteiligt gewesen sein sollen, zu harten Nachschulungen. Zwei Entgleisungen und einen Crash mit 54 Verletzten gab es innerhalb von fünf Wochen in der Region Salzburg.

Ein Güterzug, der nach 30 Kilometern Irrfahrt im Mattigtal zwischen Straßwalchen und Braunau (Innviertel) entgleist, schockierte Öffentlichkeit und Bahnmitarbeiter. Dazu kam eine Zugsgarnitur, die beim Verschieben aus den Gleisen sprang. Und dann waren da noch Waggons, die beim Rangieren auf dem Salzburger Hauptbahnhof mit Wucht gegen einen stehenden Nachtzug prallten. 54 Verletzte und ein Großeinsatz der Rettungskräfte waren die Folge.

„Schlamperei, mangelnde Qualität“

Nach dieser Serie sprechen die ÖBB nun selbst von Schlamperei und fehlendem Qualitätsbewusstsein. Sie schicken nun verwickelte Mitarbeiter und das zuständige Führungspersonal in Nachschulungen, betont ÖBB-Sprecher Robert Mosser: „Fehler dürfen einfach nicht passieren. Wir haben jetzt gesagt: Wir müssen Sofortmaßnahmen setzen." Es gebe bei Güterzügen ganz genaue Vorschriften, wie Waggons abzusichern sind: „Wenn das jetzt allerdings nicht beachtet wird, dann nützen diese strengen Sicherheitsvorschriften nichts.“ Deshalb sei Ziel der Schulungen, „die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter deutlich zu erhöhen.“

Experten aus der Schweiz einbinden

Insgesamt wollen die ÖBB nun 30 Millionen Euro in mehr Sicherheit investieren. Dazu werden auch Experten der Schweizer Bundesbahn herangezogen und neue Systeme zur Sprachaufzeichnung in Lokomotiven getestet. Die private Westbahn, die sich mit den ÖBB die Strecke nach Linz und Wien teilt, sieht auf Anfrage des ORF keinen akuten Bedarf für spezielle Nachschulungen.

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