Von Pistenraupe überrollt: Schadenersatzprozess
Ein Skiurlaub in Gastein 2016 änderte das Leben des 48-jährigen zweifachen Familienvaters McDermott völlig: Am Karsamstag kurz vor 9.00 Uhr brach er bei geöffneter Piste zur ersten Abfahrt auf. Nur ein Funpark für Snowboarder wurde noch präpariert.
ORF
Im Nebel übersah McDermott damals das auf rot gestellte Warnschild und fuhr in die Piste ein. Dort kam eine Pistenraupe rückwärts auf ihn zu. Der Fahrer übersah McDermott und überrollte ihn mit dem tonnenschweren Pistengerät. „Die Verletzungen waren natürlich gewaltig: Schädel-Hirn-Trauma, gebrochene Nase, gebrochene Rippen, Lungenembolie, künstlicher Darmausgang, fast ein Jahr lang die Beine zerfetzt“, schilderte David McDermott der ORF-„Thema“-Redaktion. "Als er mit zwölf Tonnen über mich gefahren ist, war zu erwarten, dass die Verletzungen danach massiv sind.
Verhandlung im März
Nach schweren Unfällen mit Pistenraupen am Tag bei Skibetrieb stellen Kritiker wiederholt die Frage, warum die Geräte überhaupt untertags unterwegs sind: „Weil man es nicht gänzlich untersagen kann. Wenn zum Beispiel verunglückte Schneesporter abgeholt werden müssen, weil vielleicht der Hubschrauber nicht genau hinkommen kann oder kein Akja gerade zur Verfügung steht“, sagt Helmut Lamprecht, Sachverständiger für alpine Sicherheit. „Dann gibt es natürlich die Fälle, wo dringende Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen, weil’s plötzliche Störungen gibt.“
Die Gasteiner Bergbahnen wollten sich gegenüber der „Thema“-Redaktion zum Fall McDermott nicht äußern. Im März soll es zur Verhandlung kommen. Bis dato musste McDermott sämtliche Kosten selbst tragen - schließlich habe er das Schild übersehen, heißt es.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Prozess nach Pistenraupen-Unfall
Seitdem er 2016 von einer Zwölf-Tonnen-Pistenraupe überfahren wurde, kämpft der Wiener David McDermott um Schadenersatz.
Link:
- Unfälle mit Schwerverletzten (salzburg.ORF.at; 26.3.2016)