Arktische Kälte nicht ganz so groß

In vielen Skigebieten war es am Wochenende nicht ganz so kalt wie befürchtet - dank der Strahlungswärme der Sonne. Die Luft war dennoch in größeren Seehöhen sehr frostig. Wintersportler und Tourengeher freuten sich über den prachtvollen Schnee.

Auf dem Gipfel des Schlenken bei Adnet und Krispl (Tennengau) hatte es Sonntagvormittag beispielsweise 17 Grad unter Null, ähnlich war die Lage auf vielen anderen Bergen der Nordalpen. Skitourengeher freuten sich dennoch über die sehr guten Bedingungen. Wer keine besonders warme Kleidung für die Abfahrt dabei hatte, konnte auch ziemlich frieren.

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Bei einem ORF-Lokalaugenschein im Pongau ging es temperaturmäßig sanfter zu: Sonne, Schnee und Temperaturen um die null Grad gab es am Sonntagmittag im sehr sonnigen Teil des Skigebietes Werfenweng (Pongau). Trotz Warnungen vor arktischer Kälte waren viele Skifahrer unterwegs: „Wir sind bestens vorbereitet und warten auf die Minustemperaturen, weil wir vorgewarnt wurden - von den Medien“, sagte Christa Szalay aus Werfenweng.

Skigebiet Werfenweng; Skifahrer

ORF

Auch Pistenskifahrer waren gut ausgerüstet

Skisportler sind ausgerüstet

800 Höhenmeter weiter oben, auf dem Bischling, war es Sonntag schon deutlich frostiger, Temperaturen um die zehn Grad unter Null. Von dieser Kälte war bei strahlendem Sonnenschein aber wenig zu spüren. Tourengeher Kurt Kappel aus Pfarrwerfen (Pongau) meinte, dass es nur am Anfang kalt gewesen sei: „Durch das Hinaufgehen erwärmt sich der Körper, und dann geht das gut.“ Auch Richard Wöss aus Gmunden war mit spezieller Ausrüstung unterwegs: „Ich habe Seidenhandschuhe, dann hab ich Nasen - und Gesichtsschutz und zwei lange Unterhosen an.“

„Kälte nicht unterschätzen“

Salzburger Bergretter raten trotzdem, die Minusgrade am Berg nicht zu unterschätzen. Aufwärmen in der Hütte- ist wichtig - allerdings ohne Alkohol, denn der weitet die Gefäße und der Körper kühlt schneller aus. Auch wenn es in der Sonne gar nicht kalt zu sein scheint, der Wind bringt schnell den „Windchill/Windkühle-Effekt“. „Wenn wir auf dem Berg zum Beispiel minus zehn Grad haben und Wind mit 20 km/h dazukommt, dann verdoppelt sich die Kälte. Das kann durchaus zu Erfrierungen im Gesicht führen“, sagt Joachim Schiefer, Landesarzt der Salzburger Bergrettung.

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