Hochbetrieb in den Rot-Kreuz-Leitstellen

Intensiver Tourismus, Winter mit Eis und Schnee - in den Notrufzentralen des Roten Kreuzes herrscht im Winter Hochbetrieb. Pro Tag landen allein in der Leitstelle in Zell am See (Pinzgau) 1.600 Anrufe.

Die zwei Leitstellen, eine in Salzburg und eine in Zell am See, steuern alle Krankentransporte des Landes. Sie nehmen Notrufe entgegen, alarmieren Partnerorganisationen wie die Bergrettung, aber auch Feuerwehr und Polizei. Für die Mitarbeiter der Rot-Kreuz-Leitstelle Süd in Zell am See ist das Routine. René Aigner ist Disponent und arbeitet tagsüber dort: „Ganz in der Früh hat man die Krankentransporter und die geplanten Fahrten zu disponieren. Man muss ökonomisch fahren - ab 10 Uhr, 11 Uhr fangen die ganzen Skifahrer an, bis 16 Uhr. Da merkt man jetzt schon im Februar, dass das mehr ist.“

Rot-Kreuz-Leitstelle Zell am See, Disponent

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René Aigner ist einer von elf Mitarbeitern, die tagsüber in der Leitstelle Süd im Dienst sind

Zwei-Leitstellen System bewährt sich in Salzburg

Das System mit zwei Leitstellen in Salzburg hat sich bewährt. Anrufe aus dem ganzen Bundesland landen nach Zufall oder Auslastung in Salzburg oder Zell am See. „Sollte einmal etwas passieren, dann kann die eine Leitstelle die andere übernehmen. Das kostet natürlich Geld und vor allem Technik, die man nicht in allen Bezirksleitstellen hätte aufbauen können“, erklärte Ralph Platzer von der Leitstelle Süd.

Hochbetrieb in den Leitstellen

Momentan ist in den Notrufzentralen des Roten Kreuzes Hochbetrieb. Eine der zwei Leitstellen im Land befindet sich in Zell am See.

„Ein Erfolgserlebnis, wenn man helfen kann“

Ein Jahr braucht es, bis man in der Leitstelle selbständig arbeiten kann. Zuerst nimmt man als „Calldecker“ nur Anrufe entgegen, nach und nach bekommt man Routine. Jeder Mitarbeiter ist ausgebildeter Sanitäter, denn manchmal heißt es auch am Telefon genaue Anweisungen für Erste Hilfe zu geben und so Leben zu retten. „Ich war am Telefon bei einer Reanimation, wo man mit den Personen vor Ort gut zusammengearbeitet. Wenn man dann am Schluss weiß, dass die Person noch ins Krankenhaus gekommen ist, dann ist das schon ein Erfolgserlebnis“, sagte Disponent René Aigner. „Es ist wichtig, dass Disponent und Calldecker ruhig sind, damit man den Leuten draußen die Ruhe gibt“, sagte Bezirksrettungskommandant Anton Voithofer. Die Menschen am Telefon dürfen keinen Stress haben.

Technik unterstützt die Hilfe

Im Hintergrund unterstützt die Technik die Arbeit in der Leitstelle. Manche Anrufer wissen nicht genau so sie sind, da helfen eigene digitale Karten und gezieltes Nachfragen. Speziell bei Gästen im Tourismusgebiet sei das wichtig, sagte Ralph Platzer von der Leitstelle Süd. Gleichzeitig ist auf einen Blick sichtbar, welches Krankenhaus welche Kapazitäten frei hat - schon bevor das Rettungsauto überhaupt beim Unfallort eingetroffen ist.

Rot-Kreuz-Leitstelle Zell am See, Karte mit genauen Ortsbezeichnungen

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Digitale Karten unterstützen bei den Unfallort-Bestimmung