Erstmals Schweizer F-18-Jets in Salzburg

Auf Salzburgs Flughafen sind Donnerstag zum ersten Mal F-18-Kampfjets der Schweizer Luftstreitkräfte gelandet. Die Armeen Österreichs und der Schweiz stellten ihre Pläne für den Schutz des Weltwirtschaftsgipfels in Davos vor.

F-18 Kampfjets aus der Schweiz erstmals in Salzburg

ORF

Schweizer Kampfpilot in Salzburg

Die beiden Jets, die 1,8-fache Schallgeschwindigkeit erreichen können, landeten Donnerstagfrüh von der Schweiz kommend in Salzburg. Die genauere Bezeichnung des Mehrzweckkampfflugzeuges lautet McDonnell Douglas F/A-18 Hornet (Hornisse).

Die Herstellerfirma gehört mittlerweile zum Boeing-Konzern, der seinen Hauptsitz in Everett unweit von Seattle hat. F-18 wurden primär für die Marine (Navy) der Vereinigten Staaten entwickelt - für den Seedienst auf Flugzeugträgern.

Gemeinsame Pläne zum Schutz von Davos

Die große Nutzlast bei der Bewaffnung und die Flexibilität bei der Bekämpfung von Boden-, See- und Luftzielen über große Entfernungen macht das F-18-Baumuster seit 1983 für Streitkräfte in aller Welt attraktiv, wobei diese ihre Maschinen ausschließlich landgestützt betreiben.

Zu den beiden Schweizer Hornissen gesellten sich Donnerstag in Salzburg noch zwei Eurofighter des Bundesheeres. Und wenig später gab es am Donnerstag im Hangar-7 ein gemeinsames Pressegespräch des Bundesheeres und der Schweizer Luftstreitkräfte.

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Mehr als tausend Soldaten des Bundesheeres werden bei diesem Projekt von Salzburg aus dirigiert und kommandiert. In der Schwarzenbergkaserne befindet sich das Kommando der Luftstreitkräfte für ganz Österreich. Dessen Fachleute, Soldaten und Piloten sichern den Luftraum auch im westlichen Österreich und im Grenzraum zur Schweiz.

Teamwork der Radar- und Flugdienste

Der Wintersport- und Kurort Davos liegt aus österreichischer Sicht im sehr gebirgigen Kanton Graubünden nicht weit hinter der Staatsgrenze. Um Luft- bzw. Terrorangriffe mit illegal einfliegenden Maschinen beim demnächst stattfindenden Weltwirtschaftsgipfel zu verhindern, sind nun auch die Österreicher im Einsatz.

Flugbeschränkungen im Grenzland

Karl Gruber ist Kommandant der Luftstreitkräfte des Bundesheeres: „Es ist ein Flugbeschränkungsgebiet errichtet worden. Es befindet sich zu zwei Dritteln über Schweizer Staatsgebiet und zu einem Drittel über Österreich. Um diesen Auftrag erfüllen zu können und das Gebiet zu kontrollieren, haben wir mobile Radaranlagen, Flugzeuge und Hubschrauber ans westliche Ende der Republik verlegt und dort einige Tage stationiert.“

Verfolgung von Verdächtigen über Grenze hinaus

Bei dem Einsatz gilt nun zum ersten Mal auch der neue Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz, das „Luftpolizeiabkommen“. Es wurde im vergangenen Herbst in Salzburg unterzeichnet. Darin ist geregelt, dass Militärflugzeuge beider Länder verdächtige Luftfahrzeuge auch über die Staatsgrenze des Partners hinaus verfolgen dürfen.

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Gemeinsame Luftraumüberwachung

Um eine optimal Luftraumüberwachung während des Weltwirtschaftgipfels in Davos zu garantieren, wollen die Schweiz und Österreich zusammenarbeiten

Die Beobachtung und Kontrolle des Einsatzes im äußersten Westen des Bundesgebietes erfolgt im Luftraumbunker in St. Johann (Pongau). Hier werden die Signale und Daten der festen und mobilen Radarstationen zusammengeführt und militärisch sowie sicherheitspolitisch analysiert.

Gerald Gundl, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at

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