Tiefe Krise der „Bullen“ auf dem Eis

Zehn Spiele im Eishockey, neun Niederlagen, kein Punkt in der Liga und Schlusslicht in der Tabelle: Was sind die Ursachen für die tiefe Krise der Salzburger „Bullen“? Eine Analyse von Christopher Pöhl.

Das Team austauschen? Das geht nicht. Muss also der Trainer gehen? Das ist meistens der Fall in einem Mannschaftssport, wenn es so läuft, wie es läuft. Auch beim siebenfachen Eishockeymeister könnte es nun in diese Richtung gehen. Unter Cheftrainer Greg Poss ist die Mannschaft messbar schwächer geworden.

Spielt Mannschaft gegen den Trainer?

In der letzten Saison kam das Aus im Halbfinale. Und nun herrscht Krisenstimmung im Volksgarten: „Wir müssen zusammen härter arbeiten. Wir sind zusammen in dieses Loch reingefallen und müssen zusammen rauskommen“, so der Teamchef aus den USA.

Ist Poss noch der Boss im Volksgarten, oder spielt die Mannschaft bereits gegen ihn? Es hat zumindest den Anschein, dass die Routiniers wie Matthias Trattnig nicht mehr ganz auf Linie mit ihrem Trainer sind: „Fünf stehen auf dem Eis, und keiner weiß, was zu tun ist. Wir haben einfach kein Selbstvertrauen mehr und viele neue Spieler. Man sieht, wie das auf dem Eis endet.“

Die Zuschauer spüren es

Von den 2.000 im Publikum, die zuletzt zum Spitzenspiel gegen die Vienna Capitals gekommen sind, haben viele den Volksgarten vorzeitig verlassen. Kein Tor gegen Znjomo, keines gegen die Caps - das macht selbst Thomas Raffl ratlos: „Wir waren von Anfang an nicht diszipliniert genug. Gegen eine Mannschaft wie Wien kann man so nicht auftreten. Im Endeffekt haben sie verdient gewonnen. Wir müssen uns steigern und einen Weg finden, wie wir es besser machen. Dann kommt auch der Erfolg wieder.“

Nur Sieg gegen KAC als Erlösung

Kommenden Sonntag kommt der KAC in den Volksgarten. Es gibt für die Mannschaft und vor allem für den Trainer nur noch eine Option – das Gewinnen.

Was geschah gegen Wien?

Die Capitals servierten auswärts die Salzburger zuletzt klar ab und halten nach dem dritten Sieg bei einer Tordifferenz von 17:2 - während die Salzburger weiter mit null Punkten das Tabellenende zieren. Am Freitag hat der VSV in Fehervar die Chance, mit einem Sieg zu den Capitals aufzuschließen - mehr dazu in sport.ORF.at