Festspiele: „Sehr gutes Ergebnis“

Die Salzburger Festspiele werden heuer ein „finanziell sehr gutes Ergebnis“ haben. Und die erfolgreichen Produktionen hätten auch bei möglichen Sponsoren „allergrößtes Interesse geweckt“, sagt Festspielintendant Markus Hinterhäuser.

Im ausführlichen Interview mit der APA äußerte sich Hinterhäuser zur Bilanz seines ersten „regulären“ Festspielsommers. 2011 war er ja interimistisch als Intendant für ein Jahr eingesprungen.

Markus Hinterhäuser, Intendant der Salzburger Festspiele

ORF

Markus Hinterhäuser zog zufrieden Bilanz über seinen ersten Sommer

Jetzt fühle es sich „definitiv anders an“, so Hinterhäuser: „Ich habe gelernt, dass man ein großes Glück empfindet, wenn Produktionen entstehen und nicht einfach hergestellt werden.“ Auch sei es gelungen, „einen Pakt mit dem Publikum“ einzugehen: „Den Menschen, die zu den Festspielen kommen, sollte man nicht das Gefühl geben, wandelnde Kreditkarten zu sein - dann kommt viel mehr Empathie und Freundschaft zurück.“

Freude über „enthusiastische Reaktionen“

Dass heuer so viel Lob für die Festspielproduktionen kam, freute den Intendanten sehr: „Ich habe sehr enthusiastische Reaktionen erlebt und tatsächlich viel Dank erfahren. Menschen spüren doch sehr genau, wenn es um etwas geht. Wir haben uns in diesem Jahr mit den Pänomenologien der Macht auseinandergesetzt und zum Denken und Mitdenken aufgefordert.“ Auch intern habe es im Sommer „erstaunlich wenige Momente der Friktion“ gegeben, so der Intendant: „Ich bin in dieser Hinsicht fast schon beängstigend wenig gefordert worden.“

Auch den im Vorfeld kritisch beobachteten neuen „Jedermann“ hält Hinterhäuser für eine „bemerkenswerte Aufführung, an der in den nächsten Jahren natürlich auch weitergearbeitet wird“. Er hob auch die „schauspielerischen Glanzleistungen“ hervor.

Interesse von möglichen Sponsoren und Mäzenen

Hand in Hand mit dem künstlerischen gehe heuer auch der wirtschaftliche Erfolg, so Hinterhäuser: „Wir werden heuer ein sehr gutes finanzielles Ergebnis haben, und wir haben mit diesem ersten Jahr allergrößtes Interesse geweckt und Bemerkenswertes erreicht - auch bei möglichen Sponsoren und Mäzenen für die Zukunft.“ Deshalb werde man auch 2018 und 2019 „sehr interessante Festspielproduktionen anbieten können“.

Ein Verkauf von Produktionen an andere Häuser „würde ich aktiv nicht ansprechen“, so Hinterhäuser. „Aber wenn Interesse artikuliert wird, werden wir uns damit sicher auseinandersetzen.“ An Koproduktionen ist der Intendant hingegen sehr interessiert: „Zu sagen, wir zeigen eine Produktion fünf- oder sechsmal und danach verschwinden sie auf Nimmerwiedersehen, ist eine Form der Exklusivität, die mir nicht sympathisch ist.“

Auch mit der Wiener Staatsoper könnte es hier eine Zusammenarbeit geben. Diesbezügliche Gespräche mit dem designierten Staatsoperndirektor Bogdan Roscic findet Hinterhäuser „sehr interessant“.

Wiedersehen mit Publikumslieblingen geplant

Die Festspielzuschauer können sich auch auf ein Wiedersehen mit einigen Publikumslieblingen freuen: So sollen der Dirigent Teodor Currentzis, der Regisseur Simon Stone, die Sängerinnen Marianne Crebassa und Asmik Gregorian sowie der Pianist Igor Levit wieder mit den Festspielen zusammenarbeiten. Hier gebe es „konkrete Pläne, über die ich allerdings jetzt noch nichts sagen möchte“, so Hinterhäuser. Die Festspiele müssten hier auch „langsam einen Generationswechsel einleiten“.

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