Mann wollte Nebenbuhler töten lassen: Haft

Ein 46-jähriger Salzburger Unternehmer ist am Mittwoch zu sechs Jahren unbedingter Haft verurteilt worden, weil er drei Männer angeheuert haben soll, um den Liebhaber seiner Frau zu verprügeln und zu töten. Er war beim Prozess geständig.

Mit dem Urteil kommt der Angeklagte relativ glimpflich davon: Denn der Strafrahmen in diesem Fall beträgt normalerweise zwischen zehn Jahren und lebenslang. Doch das reumütige, ausführliche Geständnis wurde von den Geschworenen und Richterin Bettina Marxones-Kurkowski als außerordentliche Strafmilderung gewertet. Zudem sei die soziale Zukunftsprognose günstig.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte nahm es zwar an, doch Staatsanwalt Robert Holzleitner gab noch keine Erklärung ab.

On-off-Beziehung als „emotionale Achterbahn“

Die Ehe des Angeklagten war schwierig - das sagte bei dem Verfahren auch der Staatsanwalt. Es gab einige Trennungen und dann wieder Versöhnungen. Verteidiger Kurt Jelinek sah in der On-off-Beziehung eine „emotionale Achterbahn“, die den 46-Jährigen schließlich in einen psychischen Ausnahmezustand versetzt habe.

Der Mann, der mit seiner Frau ein Verhältnis hatte, war ein sehr guter Freund des Angeklagten. Er habe sich hintergangen gefühlt und dem Mann deshalb eine Abreibung verpassen wollen: „Es war eine Mischung aus Kränkung, Enttäuschung, Wut, Demütigung und Zorn“, schilderte der Verteidiger.

46 jähriger Angeklagter bei Prozess wegen Anstiftung zum Mord im Salzburger Landesgericht

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Der 46-Jährige legte bei dem Prozess am Mittwoch ein umfassendes Geständnis ab

Mordauftrag mehrmals erteilt

Laut Anklage soll der Mann deshalb im März 2016 einem tschetschenischen Kunden seines Unternehmens 10.000 Euro gegeben haben. Dafür sollte dieser dem Nebenbuhler „die Knochen brechen“. Der Beauftragte starb jedoch wenige Wochen später bei einem Verkehrsunfall.

Der Angeklagte soll dann laut Ermittlern und Staatsanwalt einen zweiten Tschetschenen bedrängt haben, den Liebhaber seiner Frau „plattzumachen“, wie er es in einer SMS formuliert haben soll. Und: „Niemand braucht ihn zu finden.“ Anstatt den Auftrag auszuführen, ging dieser Tschetschene aber zur Polizei. Im Oktober stellte er dem 46-Jährigen dann einen weiteren angeblichen Komplizen vor - doch dieser war ein verdeckter Ermittler der Polizei. Als der Unternehmer auch diesem den Mordauftrag gab, schlug die Polizei zu und verhaftete im Oktober 2016 den Unternehmer bei einem Einsatz der Spezialeinheit Cobra. Seitdem sitzt er in Haft.

„Ja, ich bin schuldig“ - umfassendes Geständnis

Bei dem Prozess am Mittwoch zeigte sich der Mann geständig: „Ja, ich bin schuldig. Es tut mir sehr leid. Gott sei Dank ist niemand getötet worden“, sagte er der Richterin Bettina Marxones-Kurkowski. Er sei im Mai 2015 dahintergekommen, dass sein bester Freund ein Verhältnis mit seiner Frau hatte. Zu diesem Zeitpunkt habe es in der Ehe „starke Spannungen“ gegeben - die Frau war zu ihrer Mutter gezogen. Der Mann nahm sich damals vorübergehend eine eigene Wohnung, kehrte dann aber wieder in die eheliche Wohnung zurück.

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Killer beauftragt: Sechs Jahre Haft

Ein 46-Jähriger ist am Mittwoch zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Nebenbuhler töten lassen wollte.

Der Freund habe das Verhältnis immer abgestritten, und scheiden habe er sich von seiner „großen Liebe“ nicht lassen wollen, gab der Angeklagte an. Mit dem Auftrag, den Mann zu töten, habe er seine Familie mit den zwei Kindern schützen wollen: „Ich wusste, wie er mit anderen Beziehungen umgegangen ist“, sagte er über seinen Nebenbuhler. Er habe deshalb auch einen Ex-Schulfreund nach einer Waffe gefragt, gab er zu. Er habe auch zu dem verdeckten Ermittler gesagt, dass er selbst den Freund seiner Ex-Frau hätte erschießen können.

Ex-Frau besuchte Angeklagten regelmäßig in der Haft

Das Ehepaar hatte sich im Jänner 2016 scheiden lassen. Mittlerweile hat die Ex-Frau das Verhältnis zu dem Nebenbuhler aber wieder beendet. Sie besuchte seit Herbst ihren Ex-Mann regelmäßig im Gefängnis und kam am Mittwoch auch zur Verhandlung - wobei sie sehr betroffen wirkte und auch immer wieder in Tränen ausbrach.