4.500 Zuschauer bei Hengst-Spektakel

Rangkämpfe von insgesamt 19 Deckhengsten haben am Samstag rund 4.500 Zuschauer nach Rauris (Pinzgau) gelockt. Denn wenn die über 800 Kilogramm schweren Tiere die Rangordnung für den Almsommer ausmachen, ist das ein Spektaktel.

Die Deckhengste kommen für den Sommer auf die Grieswiesalm bei Rauris - davor mussten sie aber am Samstag im Pfrenger am Fuße des Rauriser Sonnblicks ihre Kräfte messen. Schon bei der Ankunft herrschte deshalb bei den Tigernorikern, Rappen und Braunen große Aufregung. Einer der „Favoriten“ war der sechs Jahre alte „Vötter Vulkan“, der 840 Kilogramm wiegt.

„Gerade Pferde haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten - und es muss einen Leithengst und bei einer Stutengruppe eine Leitstute geben. Das ist einfach das A und O“, sagt Hans Wieser vom Salzburger Landespferdezuchtverband. „Hier in diesem Areal ist ein ebener Boden, wo keine Hindernisse, Steine oder Löcher im Boden sind - das haben wir am Almboden dann nicht. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich das hier ausmachen. Dann gibt es einen ruhigen Almsommer.“

Entscheidend „ist die Routine, die ein Hengst hat“

Die großen Tiere maßen sich mit Imponiergehabe, Zurschaustellung der Stärke und Kämpfen zum Austesten der Kräfte. Es kann mitunter auch gefährlich werden. Ernsthafte Verletzungen bei den Tieren sind aber eher die Ausnahme, weiß Pferdezüchter Peter Bergmüller aus Pfarrwerfen (Pongau): „Das ist nicht ohne. Wenn einer den anderen etwas ungeschickt erwischt, ist es ganz schlecht. Einmal haben wir eine Augenverletzung gehabt - der Hengst musste nach München. Aber sie haben keine Hufeisen oben - von daher geht das schon.“

Beim Kampf entscheidend „ist die Routine, die so ein Hengst hat“, sagt Züchter Markus Rainer aus Rauris. „Der schaut sich das zuerst vielleicht ein bisschen aus der Ferne an, lässt die Jungen die ersten Kräfte vergeuden - und schaut sie sich nach der Reihe an. Meistens sind es die älteren Hengste, die das schon ein paar Mal gemacht haben - die haben die Gelassenheit und die Ruhe.“

Fans kamen von weit her: „Das sieht man sonst nie“

Die Rangkämpfe der Noriker beeindruckten die mehr als 4.500 Besucher, die zum Teil von weit her angereist waren - so wie etwas Markus Guggemoser aus Marktoberdorf im Allgäu (Bayern): „Die großen Hengste mit dem Gewicht - wie wild die tun, das ist schon interessant. Das sieht man ja sonst nirgends. Das muss man einmal gesehen haben.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Hengst-Spektakel lockt viele Zuschauer

Ein Hengst-Rangkampf hat am Samstag über 4.500 Zuschauer nach Rauris gelockt: Dort machten sich die Tiere die Hackordnung für den Sommer aus.

Sobald die Rangordnung hergestellt ist, kommen die Hengste zur Sommerfrische auf die Grieswiesalm - allerdings ganz ohne Stuten. Das habe seinen Grund, sagt Almobmann Alois Hofer: „Der Deckhengst würde ein bisschen unruhig werden, wenn daneben die Stute wäre. So ist er da abgeschottet von der Herde und gibt eine Ruhe. Da hat man sehr wenig Probleme im Sommer. Das funktioniert seit 25 Jahren schon gut.“ Der neue Leithengst wurde übrigens Favorit Vötter Vulkan - er wird die Hengstherde auf der Grieswiesalm in diesem Sommer anführen.