Illegaler Waffenhändler ausgehoben

Im Flachgau ist ein mutmaßlich illegaler Waffenhändler aufgeflogen. Der 83-Jährige soll 377 Waffen, Waffenteile und tausende Schuss Munition gelagert haben – einiges aus den Weltkriegen. Der Salzburger soll auch nach Deutschland verkauft haben.

Am 20. Mai gab es bei dem betagten Flachgauer eine Hausdurchsuchung. Im Vorfeld hatten Ermittler in Salzburg und Bayern intensiv zusammengearbeitet, weil der Verdächtige einige Geschäftskontakte nach Deutschland haben soll. Etwa zeitgleich zur Salzburger Durchsuchung wurden in Bayern drei Männer festgenommen – 70, 50 und 45 Jahre alt.

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Funktionsfähige Kriegswaffen

Die drei Deutschen stehen in Verdacht, bei dem 83-jährigen Salzburger illegal Waffen bestellt und gekauft zu haben. Auch bei diesen Verdächtigen konnten laut Ermittlern Schusswaffen, Schwarzpulver und mehrere tausend Schuss Munition sichergestellt werden. Bei den im Depot des Salzburgers sichergestellten 377 Objekten befanden sich 28 Faustfeuerwaffen, mehrere Läufe für Maschinengewehre sowie zahlreiche Verschlussteile, aber auch diverses Kriegsmaterial, wie eine Panzergranate oder ein nicht demilitarisiertes Maschinengewehr.

Geständnis und Anzeigen

Der 83-jährige Besitzer, gegen den ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen wurde, soll gestanden haben. Er soll über einen längeren Zeitraum illegal Schusswaffen an nicht berechtigte Personen verkauft haben – auch nach Deutschland. Der Mann werde nach dem Waffengesetz und dem Kriegsmaterialgesetz angezeigt, teilt die Salzburger Polizei mit. Das Waffenlager wurde behördlich beschlagnahmt.

Der 83-Jährige habe auch die Genehmigung zum Waffenbesitz gehabt, allerdings seien die meisten Objekte nicht behördlich gemeldet und daher illegal gewesen, heißt es von der Polizei. Viele Waffen, wie die beschlagnahmten Gewehre, dürfe jeder Volljährige besitzen, weil sie weder voll- noch halbautomatisch geladen werden. Auch wenn es sich um Sammlergegenstände handelt, heiße das aber nicht, dass das eine oder andere Stück nicht doch noch voll funktionsfähig sei, sagte ein Waffensachbearbeiter des Landeskriminalamts zur APA.

Ermittlungen gehen weiter

Die Anzahl der zum Kriegsmaterial zählenden Objekte ist seinen Angaben zufolge sehr gering. So müsse etwa bei dem sichergestellten russischen Maschinengewehr erst festgestellt werden, ob dieses überhaupt noch aktiviert werden könne.

Die Ermittlungen in Österreich und Deutschland gehen noch weiter. Offenbar gibt es weitere Verdächtige.

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Illegales Waffenlager ausgehoben

ORF-Redakteurin Hannelore Hopfer hat sich die illegal gesammelten Waffen angesehen.