XL-Busse für Stadt Salzburg sollen kommen

Die Salzburg AG plant jetzt fix die Einführung von 25 Meter langen Doppelgelenk-Obussen im Salzburger Linienverkehr. So sollen zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden ohne die Straßen mit mehr Bussen zu verstopfen.

Die Stadt Salzburg will mit neuen Parkgebühren Pendler zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr drängen. Doch zuletzt entbrannte eine Diskussion darüber, ob die städtischen Obusse überhaupt die Kapazität hätten, zigtausende zusätzliche Fahrgäste in den Stoßzeiten zu transportieren.

Die Salzburg AG sieht sich dafür aber gerüstet: „Die Kapazität ist auf jeden Fall vorhanden“, sagt Peter Brandl, bei der Salzburg AG für den Obus verantwortlich. „Wir sehen in den letzten Jahren das Phänomen, dass die Morgenspitze eigentlich immer flacher wird. Zuerst fahren in der Früh sehr viele Schüler - und die Pendler kommen dann in der Regel später, in den Vormittag hinein. Die fahren dann wieder am späteren Nachmittag nach Hause.“

Doppelgelenksbus (25 Meter Obus) im Testbetrieb in der Stadt Salzburg

ORF

Die 25-Meter-Busse wurden vor nicht ganz fünf Jahren schon getestet - jetzt sollen sie kommen, sagt die Salzburg AG

„Größere Busse sind die Lösung“

Eine neue Generation von 25 Meter langen Doppelgelenk-Obussen für bis zu 220 Fahrgäste soll fix nach Salzburg kommen, betont Brandl: „Die größeren Busse sind die Lösung. Ob sie nach Hamburg, Zürich oder Lausanne gehen - die setzen alle auf den Hauptachsen Doppelgelenkbusse ein. Es ist eine billige, umweltfreundliche Alternative - und ich glaube, die sollte auch Salzburg nutzen.“ Bisher sind die Linienbusse in der Stadt Salzburg ja maximal 18 Meter lang.

Doch schon jetzt stehen sich diese 18-Meter-Busse auf den engen Salzburger Straßen zeitweise im Weg. Viele Stimmen sprechen sich deshalb für mehr - und nicht größere Busse aus. Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) sieht das anders: „Der schnellere Takt ist ein gewisses Problem, weil der schnellere Takt zu mehr Bussen innerhalb kürzerer Zeit führt. Dabei haben die Busse jetzt schon eine Dichte, die zu einer gegenseitigen Behinderung führt. Größere Busse auf der am meisten belasteten Hauptachse haben den Vorteil, dass ich keine zusätzlichen Busse brauche, aber trotzdem zusätzliche Kapazität schaffe, die weniger Platz in Anspruch nimmt als wenn ich einen zusätzlichen Bus fahren lasse.“

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Diskussion über Buskapazitäten

Ist in den Linienbussen der Stadt Salzburg Platz für mehr Fahrgäste zu Stoßzeiten? Die Salzburg AG sagt dazu „Ja“ - will aber trotzdem größere Busse.

Start 2019 angepeilt

Die 25-Meter-Doppelgelenkbusse waren bereits im Herbst 2012 schon einmal getestet worden. Jetzt ist laut Brandl für März 2018 noch einmal ein Testbetrieb geplant. Wenn dabei alles glattläuft, könnten dann die Busse für das Jahr 2019 beschafft werden.

Mehr Regionalbusse in die Stadt geplant

Auch das Land Salzburg will den öffentlichen Verkehr im Zentralraum verbessern. Mit Fahrplanwechsel im Dezember sollen 61 neue Verbindungen das Angebot deutlich attraktiver machen, sagt Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG): „Gerade die ganzen Busverbindungen vom Flachgau herein in die Stadt werden in den Morgen- und Abendstunden massiv verdichtet. Es werden auch neue Linienführungen gewählt - zum Beispiel für jene Menschen, die in den Salzburger Landeskliniken oder im Europark arbeiten. Die können zukünftig mit dem Bus über die Westautobahn (A1) hereinfahren. Das bringt gewaltige Zeitersparnisse für die Pendler.“

Die Fahrplangestaltung bleibt aber auch eine finanzielle Frage, vor allem an den Randzeiten, weiß Salzburg-AG-Mann Brandl: „Wir schauen uns die Fahrgastzahlen an und versuchen, das Angebot entsprechend zu gestalten. Leere Busse will ja auch keiner. Darum versuchen wir, den Fahrplan möglichst kundenorientiert, aber auch wirtschaftlich zu gestalten.“

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