Britische Feuerwehrautos auf der Durchreise

Adnet (Tennengau) hat sich in den letzten Jahren zu einer Raststation für britische Feuerwehrleute entwickelt. Sie überstellen ältere Feuerwehrautos nach Kroatien. Dort nehmen ehrenamtliche Einsatzkräfte diese Geschenke gerne an.

Britische Feuerwehrautos auf Durchreise nach Kroatien

ORF

Schwerer Truck aus Nottingham in Adnet

Von Dienstag auf Mittwoch haben sechs britische Feuerwehrmänner aus Nottingham - wo einst Robin Hood gegen den Sheriff kämpfte - in Adnet übernachtet und eine Pause auf ihrer weiten Reise eingelegt. Auch heuer überstellen sie wieder ältere Fahrzeuge aus ihrem Fuhrpark nach Kroatien. Die Lkw sind noch immer voll einsatzfähig und bestens ausgestattet. In Großbritannien erfüllen Einheiten der Feuerwehren in vielen Städten auch die Aufgaben medizinischer Rettungsdienste. Es ist nicht das erste Mal, dass Fahrzeuge auf den Balkan überstellt werden - mit Adnet als Zwischenstation.

„Europäische Zusammenarbeit wichtig“

Das Projekt ist vor einigen Jahren mit Unterstützung der Adneter Feuerwehr entstanden. Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP) ist selbst Feuerwehrmann und seit Jahren ein Förderer dieser internationalen Partnerschaften: „Alle reden vom Brexit und vom Auseinanderbrechen der EU. Unser Projekt beweist das genaue Gegenteil, dass nämlich die Zusammenarbeit zwischen den britischen Inseln, Österreich, Kroatien und anderen Europäern bestens funktionieren kann. Und unter Feuerwehrleuten gibt es immer etwas zu besprechen, egal aus welchem Land.“

Auer sagt, in Großbritannien werde zum Beispiel gerade ein sehr modernes Atemschutzsystem flächendeckend eingeführt.

Schulungen in Kroatien folgen

Sein Feuerwehrkollege Kevin Ruane aus Nottingham spricht perfekt Deutsch. Der Ehrenamtler war im Brotberuf lange bei der britischen Armee in Deutschland stationiert. Er kommt auch im Urlaub immer wieder nach Salzburg: „Wenn wir in Kroatien ankommen, dann machen wir dort ein wenig Pause und chillen. In den Tagen danach gibt es dann gleich ein intensives Training für die kroatischen Kameraden. Wir bringen ihnen die technischen Details bei.“

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Lenkräder auf der falschen Seite?

Eines der Fahrzeuge wird nun zum Tankwagen umgebaut. Dass die Lenkräder bei britischen Feuerwehrautos auf der rechten Seite sind, das mache nichts aus, lacht Ruane: „Wir haben das Lenkrad auf der richtigen Seite. In ganz Europa ist es falsch. Aber im Ernst: Es ist kein Problem. Man sitzt in einem Lkw der Feuerwehr relativ hoch und hat gute Übersicht. Außerdem ist man nie allein im Wagen. Es sitzen meistens auch Gruppenführer vorne mit dabei. Die können auch sagen, ob es seitlich frei ist oder nicht.“

Mehr als 2.000 Kilometer lang ist der Weg von Großbritannien nach Kroatien. Feuerwehrleute seien weltweit Brüder, betonen die Briten und die Adneter.

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Britische Feuerwehrautos für Kroatien

Feuerwehrmänner aus England überstellen ausgemusterte, gespendete Feuerwehrfahrzeuge via Adnet (Tennengau) nach Kroatien.

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