Grasfrosch-Bestand um vier Fünftel gesunken
Der Grasfrosch gehörte früher zu einer der häufigsten Arten im Bundesland Salzburg. Inzwischen hat sich der Bestand aber dramatisch verändert, sagt Amphibien- und Reptilienexperte Martin Kyek von der herpetologischen Arbeitsgemeinschaft des Hauses der Natur: „Wir haben mit Entsetzen festgestellt, dass der Grasfrosch um fast 80 Prozent zurückgegangen ist.“

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Grasfrösche kommen in vielen Lebensraumtypen vor – bevorzugt allerdings in kleinen Teichen und Weihern.
Dieser massive Rückgang wirkt sich auch auf das ökologische Gleichgewicht aus, weil eine ganze Reihe von Tieren sich vom Grasfrosch ernähren, sagt Kyek: „Es kommt nicht von ungefähr, dass gerade zur Froschwanderzeit viele Tiere ihre Jungen haben. Sie füttern ihren Nachwuchs mit dem Froschlaich, den Kaulquappen oder den ausgewachsenen Fröschen.“ Geht also der Bestand der Grasfrösche zurück, sind auch andere Tiere gefährdet, resümiert der Amphibienexperte.

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Im Frühling ernähren viele andere Tiere ihre Jungen mit dem Froschlaich
Appell an die Landespolitik zum Artenschutz
Unabdingbar sei deshalb der Schutz der bestehenden Lebensräume, aber auch die Schaffung neuer Lebensräume, so der Biologe. Laichgewässer würden durch die intensive Landwirtschaft und durch die Versiegelung des Bodens immer seltener: „Wir müssen erkennen das wir Teil des Ganzen sind, Wald, Weg und Gewässer zulassen und nicht jeden Quadratmeter drainagieren.“

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Der Grasfrosch ist mittlerweile ein seltener Gast am (Amphibien-) Zaun
Biologe Kyek appelliert an die Landespolitik, den Artenschutz zu verstärken: „Die Landespolitik muss wissen, wo die Tiere überhaupt vorkommen, denn nur was man kennt kann man schützen.“ Veränderungen müsse man dann aktiv entgegenwirken indem man Biotope anlegt.
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Grasfrosch-Bestand dramatisch gesunken
In den vergangenen 20 Jahren ist der Bestand von Grasfröschen in Salzburg um 80 Prozent gesunken. Das hat auch Auswirkungen auf andere Tiere.
Im Gegensatz zum Grasfrosch ist die Erdkröte in ihrem Bestand gleich geblieben. Die Erdkröte hat aber auch einen unschätzbaren Vorteil - sie ist giftig und daher als Nahrung für andere Tiere weitaus weniger interessant als der Grasfrosch.