Gemeindebund: Wirbel um E-Mail der SPÖ

Im Rennen um die Wahl des neuen Gemeindebundpräsidenten sorgt ein internes E-Mail der SPÖ für Wirbel. In dem Papier wird gegen den niederösterreichischen ÖVP-Kandidaten Alfred Riedl Stimmung gemacht.

Gegen den ÖVP-Bürgermeister aus Grafenwörth werde derzeit wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs ermittelt, heißt es in der E-Mail. Das könnte dem Salzburger ÖVP-Kandidaten Günter Mitterer in die Hände spielen.

Staatsanwalt ermittelt gegen Riedl

In dem Schreiben, das an alle SPÖ-Mitglieder im Gemeindebund verschickt wurde, ist von einem laufenden Ermittlungsverfahren gegen den niederösterreichischen Kandidaten die Rede. Gerd Brand ist Bürgermeister in St. Margarethen (Lungau) und einziger Wahlberechtigter der SPÖ aus Salzburg. Auch er hat die E-Mail bekommen: „Es ist keine Empfehlung, sondern nur eine Mitteilung. Damit man als von Niederösterreich geografisch entfernter Wahlberechtigter informiert ist, wie sich der Herr Riedl verhält.“

Gegen Alfred Riedl wird laut Staatsanwaltschaft St. Pölten unter anderem wegen des Verdachts auf Missbrauch der Amtsgewalt ermittelt.

Profitiert der Salzburger Gegenkandidat

Von dem SPÖ-internen Schreiben könnte nun der zweite Kandidat bei der Wahl profitieren; der schwarze St. Johanner Bürgermeister Günter Mitterer, heißt es in Medienberichten.

Mitterer war für den ORF am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Gewählt wird der neue Gemeindebundpräsident am kommenden Mittwoch. Von den insgesamt 65 Wahlberechtigten kommen fünf aus Salzburg. Der ehemalige Hallwanger Bürgermeister Helmut Mödlhammer (ÖVP) legt seine Funktion als Gemeindebundpräsident nach 18 Jahren nun zurück.