Nach Kritik: Schwerstbehindertenheim-Neubau

Das Schwerstbehinderten-Betreuungsheim Konradinum wird in Eugendorf (Flachgau) neu gebaut. Das Land Salzburg stimmte nun dem Kauf eines Grundstücks dafür zu. Volksanwaltschaft und Bewohnervertretung hatten ja das Heim kritisiert.

Seit über 100 Jahren ist das Heim für Schwerstbehinderte Menschen in Eugendorf beheimatet. Das soll auch so bleiben: Auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück in Eugendorf soll das neue Konradinum spätestens 2018 gebaut werden, betont jetzt Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). Das Land Salzburg kauft das Grundstück dafür um eine Million Euro, das wurde jetzt in der Landesregierung beschlossen.

Jetzt soll ein zweistufiges Vergabeverfahren folgen: Zunächst will das Land einen „Projekt- und Finanzierungspartner finden“, so Stöckl. „Und dann wollen wir unter Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer das entsprechende Projekt verfeinern und umsetzen.“ Einziehen sollen die Bewohner dann frühestens 2019.

Bewohnvertretung sieht sich in Kritik bestätigt

Vor gut einem Jahr hatten Volksanwaltschaft und Bewohnervertretung auf Missstände in Unterbringung und Pflege in dem Heim für schwerstbehinderte Menschen aufmerksam gemacht: Zu enge Räumlichkeiten, zu wenig Privatsphäre, ein fehlendes Gesamtkonzept lauteten die Vorwürfe - mehr dazu in Kritik an Schwerstbehindertenheim (salzburg.ORF.at; 16.2.2016).

Vieles wurde vor Gericht geklärt, einiges im Heim umgebaut und umgestellt. Dass der Neubau notwendig ist, darüber sind sich alle einig. Damit der Betrieb bis zum Umbau sichergestellt ist, wurden Mängel wie fehlende Handläufe bereits ausgebessert.

Damit der Betrieb bis zum Umbau sichergestellt ist, wurden Mängel wie fehlende Handläufe bereits ausgebessert. Die jetzigen Neubaupläne befürwortet Erich Wahl von der Bewohnervertretung. Für ihn ist das „auch eine Bestätigung, dass hier neben einer baulichen Neukonzeptionierung auch ein inhaltliche, pädagogische Neukonzeptionierung notwendig ist.“ In der Zwischenzeit werde man aber gemeldete Freiheitsbeschränkungen weiterhin überprüfen und auch unangemeldete Besuche machen, kündigte Wahl an.

Externer Betreiber soll übernehmen

Insgesamt sind für den Neubau rund 5,5 Millionen Euro eingeplant. Das Land Salzburg will das Heim auch nicht mehr selbst betreiben, sondern einem externen Betreiber übergeben. Fixiert sei hier noch nichts, heißt es vom Land. Interesse von einzelnen Betreibern sei aber bereits vorhanden.

Mit dem Bau des neuen Konradinums soll 2018 begonnen werden, die ersten Bewohner könnten dann schon 2019 einziehen. Heuer sucht das Land noch einen Projekt - und Finanzierungspartner, damit mit dem Bau gestartet werden kann.

Link:

• Konradinum: Gericht wies Vorwürfe zurück (salzburg.ORF.at; 1.7.2016)