Kunst von ausgestorbener Steinbockart

Im Domquartier in der Stadt Salzburg ist seit Donnerstag eine Sammlung an geschnitzten Kunstobjekten aus Steinbockhorn zu sehen. Es sind Raritäten: Denn die Steinbockart, deren Hörner hier verarbeitet wurden, ist schon lange ausgestorben.

Der ostalpine Steinbock war einst das Hoheitstier des Fürsterzbistums Salzburg. Nirgendwo sonst wurde sein Horn so gekonnt künstlerisch verarbeitet. 150 Jahre lang blühte diese spezifisch salzburgische Kunst. Das Domquartier präsentiert deshalb seit Donnerstag die Salzburgweit größte Sammlung an geschnitzten Steinbockhörnern. Zusammengetragen wurden sie vom Gründer des Dommuseums, Prälat Johannes Neuhardt: „Da ich per Zufall in einer Wiener Zeitung davon Kenntnis bekommen habe, dass diese Sammlung eine Woche darauf schon unter den Hammer kommt, musste ich rasch handeln“, sagt Neuhardt.

Geschnitzte Kunstobjekte aus Steinbock-Horn

ORF

Die Hörner des ostalpinen Steinbocks wurden zu den unterschiedlichsten Gegenständen verarbeitet

Nur ostalpiner Steinbock für Schnitzerei geeignet

Die Sammlung besteht aus verschiedenen Gefäßen, Trinkbechern und Besteck. Dem Material wurden magische und heilende Eigenschaften nachgesagt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die ostalpinen Steinböcke ausgerottet. Die Sammlung hat auch deshalb unschätzbaren historischen und kulturellen Wert: „Heute schnitzt das ja kein Mensch mehr, weil das Rohmaterial nicht mehr vorhanden ist“, sagt Neuhardt. Denn schnitzbar war nur das Horn des ostalpinen Steinbocks.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Schnitzereien aus Steinbock-Horn

Kunstobjekte, geschnitzt aus Hörner des ausgestorbenen ostalpinen Steinbocks, sind ab sofort im Domquartier zu sehen.

Domquartier-Geschäftsführerin Elisabeth Resmann ist sehr froh über die einzigartige Sammlung: „Der Steinbock ist eng mit Salzburg verbunden. Er gehört dorthin, wo er auch früher zu finden war - nämlich hier in den Rahmen des Domquartiers. Wir sind natürlich unglaublich stolz, dass wir diese Pretiosen jetzt als Dauerleihgabe präsentieren können.“ Die Sammlung ist in der Kunst- und Wunderkammer des Salzburger Domquartiers ausgestellt.

Link: