Ibsens „Hedda“ als Psychokrimi
Die schöne Hedda liebt Pistolen. Ihre Ehe mit einem Kulturhistoriker empfindet sie als unerträglich langweilig. Doch plötzlich taucht ein Ex-Liebhaber als wissenschaftlicher Rivale ihres Mannes auf. Und Heddas Ehemann gerät unter starken Druck.
ORF
Rücksichtslosigkeit: „Aktueller denn je“
Leistungs- und Konkurrenzdruck sind die Motoren des Geschehens auf der Bühne. Wie Akrobaten versuchen die Figuren das Leben zu bewältigen. Ibsens Drama sei in der Gegenwart angekommen, sagt Regisseurin Charlotte Koppenhöfer: „Wir sind in unserer Individualisierungsgesellschaft stark darauf gepolt, dass wir uns allein durchschlagen. Wir müssen uns durchsetzen und aus der Masse herausheben. Wahrscheinlich ist die negative Seite davon, dass man die Ellenbögen ausfährt.“
Inszenierung geht unter die Haut
Heddas Weg aus der Langeweile ist die Zerstörung und letztlich die Selbstzerstörung. Ibsens „Hedda Gabler“ wurde hier zu einer dichten und aktualisierten Bühnenfassung, die dem Publikum unter die Haut geht.