Drogenbericht: Mehr nehmen Aufputschmittel

Immer mehr Salzburger greifen zu Aufputschmitteln wie Ecstasy oder Amphetaminen. Das geht aus dem neuen Suchtbericht des Landes hervor. Volksdroge Nummer eins ist aber weiterhin der Alkohol.

Immer bereit, immer da, immer im Dienst: Viele Menschen sind im Dauerstress. Das dürfte ein wesentlicher Grund für den Griff zum Aufputschmittel sein, sagt der Suchtkoordinator des Landes Salzburg, Franz Schabus-Eder. Die genaue Zahl der Konsumenten in Salzburg sei zwar eine Dunkelziffer - aber : „Es zeichnet sich ein leichter Trend in der Richtung ab, dass Stimulanzien wie Ecstasy oder Amphetamin-Typen verstärkt konsumiert werden - in gewisser Weise auf Kokain“, sagte Schabus-Eder.

1.400 wegen Suchmitteln im Spital, zwei Tote

Zahlenmäßig ist freilich der Alkohol das größte Problem: 22.000 Salzburgerinnen und Salzburger sind alkoholkrank. Das entspricht immerhin fünf Prozent der Bevölkerung. Unter den illegalen Drogen bleibt Cannabis am Beliebtesten, der Konsum stagniert allerdings. Im Vorjahr mussten 1.400 Menschen im Spital wegen Alkohol oder Drogenmissbrauchs behandelt werden.

Die Polizei verzeichnete einen Anstieg der Anzeigen, Brennpunkt ist der Salzburger Hauptbahnhof. „Die Delikte sind vor allem im Bereich Cannabis gestiegen“, sagt Karl Heinz Pracher vom Landeskriminalamt. „Da halten wir doch sehr viele Kleindealer immer wieder an, nehmen sie fest und führen Sicherstellungen durch.“ Im Vorjahr starben in Salzburg zwei Menschen an einer Suchtgift-Überdosis.

Suchthilfe am Land soll ausgebaut werden

Das Land will die Suchthilfe auf neue Beine stellen und verbessern. Vor allem das Angebot des psychosozialen Dienstes im ländlichen Bereich werde ausgebaut, sagt der zuständige Landesrat Heinrich Schellhorn (Grüne): „Da gibt es jetzt es neue Tageszentren in St. Johann im Pongau und Zell am See (Pinzgau). Und wir werden auch in Tamsweg (Lungau) ein neues schaffen.“ Weiterhin soll Suchtprävention in Schulen und bei Jugendlichen ein Schwerpunkt bleiben.

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