Hauptbahnhof: Sitzbänke weg

Die Sitzbänke vor dem Salzburger Hauptbahnhof sind entfernt worden. Die Stadtverwaltung will dadurch Obdachlose, Bettler und Personen aus der Suchtgiftszene vom Bahnhofsvorplatz vertreiben.

Bei einem Sicherheitsgipfel im Sommer forderte ÖVP-Vizebürgermeister Harald Preuner, die Sitzbänke abzumontieren. Obdachlose, Alkoholiker und Bettler seien keine schöne Visitenkarte für die Stadt Salzburg, sagte Preuner im Sommer - mehr dazu in: „Sandler“: Streit über Bahnhofsplatz (salzburg.orf.at; 18.8.2016).

Bahnhofsvorplatz mit Salzburger Hauptbahnhof mit Bauzaun, ohne Sitzbänke

ORF/Peter-Paul Hahnl

Diese Woche wurden die Sitzbänke vor dem Hauptbahnhof entfernt

Kritiker reagierten empört. Anfang Oktober entfernte die Stadtverwaltung dann aber die Sitzbänke am stillgelegten Brunnen neben dem Taxistand. Man habe gute Erfahrungen mit dem Entfernen von Bänken bei Bushaltestellen gemacht, hieß es von der Salzburg AG. Im kommenden Jahr soll der Bahnhofsvorplatz neu gestaltet werden.

Bahnhofsvorplatz Sandler Alkoholiker Asylwerber

ORF

Obachdlose, Bettler und Personen aus der Suchtgiftszene seien keine gute Visitenkarte für Salzburg, so Vizebürgermeister Preuner

„Entfernen löst nicht das Problem“

Die Kritik im Sommer war groß. Das Entfernen von Sitzmöglichkeiten löse nicht das eigentliche Problem. Mit dieser Entscheidung würden nur die Pendler bestraft, sagte Gemeinderätin Ingeborg Haller (Bürgerliste). „Wenn die Bänke abmontiert werden, dann ist die Konsequenz, dass auch Fahrgäste nicht mehr dort sitzen können. Und wenn ich jemanden vom Bahnhof abhole, dann muss ich mir in Zukunft die Füße in den Bauch stehen. Wenn wir bestimmte Menschen aus dem öffentlichen Raum verdrängen wollen, dann führt das nur dazu, dass wir uns selber schaden, denn wir können dort selber nicht mehr sitzen“, sagte Haller.

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„Slum“ am Bahnhof?

Im Sommer schlug ÖVP-Vizebürgermeister Harald Preuner vor, die Sitzplätze am Hauptbahnhof abzumontieren. Kritiker reagierten empört.

Links:

„Sandler“: Streit um Bahnhofsplatz (salzburg.ORF.at; 18.8.2016)