Preiskampf durch Buchungsplattformen

Salzburgs Hotels verkaufen immer mehr Zimmer über Online-Buchungsplattformen und dies führt zu einem beinharten Preiskampf. Buchungsseiten sind einerseits Werbung für die Betriebe, drücken andererseits aber den Preis.

Während die Großen damit ihre Betten füllen, leiden die kleinen Hotelbetriebe unter den Dumping-Preisen. Durchschnittlich 30 Prozent der Gäste werden über das Internet lukriert, kosten aber hohe Vermittlungsgebühren an die Plattformen.

Buchungsplattformen im Internet

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Auch in Salzburg arbeiten viele Hoteliers mit Buchungsplattformen zusammen

Eine einzige Hotel-Suchmaschine im Internet listet weltweit mehr als eine Million Hotels auf. Ein paar Mausklicks, und das nächste Hotelzimmer ist gebucht, und zwar zu jeder Tag und Nachtzeit. Dieses schnelle Buchsystem nutzen Urlauber immer häufiger.

„Kleinere Häuser müssen anders kalkulieren“

Hotels zahlen eine Vermittlungsgebühr an die Buchungsplattform und garantieren, selbst keinen günstigeren Zimmerpreis anzubieten. Kleine Betriebe leiden jedoch unter der harten Preispolitik. Durch die Vergleichsmöglichkeit der Preise auf den Buchungsseiten würden manche Hoteliers ihre Zimmer nämlich unter deren Wert anbieten, sagt Hotelmanagerin Nur Alkaptan vom Hotel „Guter Hirt“ in der Stadt Salzburg.

„Ein größeres Hotel hat zum Beispiel 140 Zimmer, während wir nur 34 Zimmer haben. Und da muss natürlich ganz anders kalkuliert werden als in einem großen Haus“, betont Alkaptan.

„Publikum durch Plattformen jetzt internationaler“

Häuser mit vielen Betten arbeiten gerne und intensiv mit Buchungsseiten. Durch das Internet kommen neue Märkte hinzu, die man mit gewöhnlicher Werbung nicht erreichen würde, sagen Salzburger Hoteliers wie zum Beispiel Gerhard Schönbauer vom Hotel „Holznerwirt“ in Eugendorf (Flachgau). Er hat in seinem Betrieb zum Beispiel im Juli und August alleine übers Internet 1.000 Übernachtungen verzeichnet.

Gäste an der Hotelreception

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Immer mehr Gäste nutzen die Buchungsmöglichkeit übers Internet

„Für mich sind die Buchungsplattformen ein Segen, weil ich dadurch an völlig neue Märkte herankomme, die ich niemals bewerben könnte, weil das viel zu teuer wäre. Dank der Buchungsplattformen ist mein Publikum viel internationaler geworden. Und in der Preisgestaltung sehe ich überhaupt kein Problem“, betont Schönbauer.

„Haben keine Preisliste im üblichen Sinn mehr“

Ähnlich schätzt Jakob Schmidlechner die Situation ein, der in Fuschl (Flachgau) das Hotel „Mohrenwirt“ betreibt. "Auch ich arbeite intensiv mit Buchungsplattformen zusammen. Die Zeit wird ja immer digitaler und ich glaube nicht, dass sich dieser Trend noch einmal umkehrt.

Eine reguläre Preisliste haben wir inzwischen gar nicht mehr, sondern wir richten unsere Preise nach Angebot und Nachfrage aus. In Zeiten starker Nachfrage erhöhen wir also den Preis, in schwächeren Zeiten senken wir ihn. Letztlich muss aber jeder Hotelier für sich selbst entscheiden, ob er mit Buchungsplattformen zusammenarbeitet oder nicht", betont Schmidlechner.

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Salzburgs Hotels verkaufen immer mehr Zimmer über Online-Buchungsplattformen und dies führt zu einem beinharten Preiskampf. Die Plattformen sind einerseits Werbung, drücken aber den Preis.

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