Ranggeln viel älter als gedacht

Das Ranggeln als alpiner Männersport ist deutlich älter, als viele denken. Am Sonntag ist Jakobitag. Da wird auf dem Hundstein zwischen Maria Alm, Maishofen, Zell am See, Bruck und Taxenbach (Pinzgau) wieder um den Titel des „Hagmoar“ gekämpft.

30 Jahre lang war Günther Heim der Obmann der Salzburger Ranggler, selbst zweifacher Landesjugendmeister und Hagmoar auf dem Hundstein. Er hat nun sein Wissen in einem neuen Buch verewigt.

Erste Hinweise auf das Ranggeln finden sich auf einer Schwertscheide aus einem keltischen Grab in Hallstatt, sagt Heim: „Bis zum Jahr 2000 haben wir geglaubt, dass es aus dem Mittelalter stammt. Und nun wissen wir, dass wir nicht 500 Jahre alt sind, sondern 2.000 Jahre.“

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ORF

Pinzgauer Ranggler beim Training für den Hundstein

Bei internationalen Kelten-Meisterschaften

Seit 2001 nehmen die Salzburger Ranggler auch bei den Europameisterschaften im Keltischen Ringen teil. Dabei gab es heuer im April in Brest (Frankreich) 13 Einzelmedaillen und den Europameister-Titel im Teambewerb, schwärmt der Brucker: „Alle in Europa, die mit dieser Sportart zu tun haben, schauen auf uns. Ihnen gefällt unsere Technik und die Frage, wie wir so spektakulär werfen können.“

„Groß, stark und gut sein“

Schon Ende der 1970er-Jahre hat Günther Heim als Lehrer der Landwirtschaftsschule Bruck seinen Schülern das Ranggeln beigebracht. Und noch heute gibt er jungen Sportlern seine Tipps. Landesjugendmeister Andreas Moser ist stolz auf diese Tradition: „Jeder kennt die Ranggler bei uns im Gau und in Salzburg. Man will dann selbst auch dazugehören zu den Rangglern, von denen es heißt, dass sie so groß und stark und gut sind. Und dafür trainiert man auch.“

Schließlich will jeder auch einmal Hagmoar auf dem Hundstein werden und stärkster Ranggler in Salzburg sein.

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Viel älter als gedacht

ORF-Redakteurin Andrea Aglassinger hat sich bei Günther Heim über die lange Geschichte des Ranggelns im Alpenraum erkundigt.