FPÖ, Grüne erfreut - Enttäuschung bei ÖVP, SPÖ

Salzburgs FPÖ sei sehr stolz auf ihren siegreichen Kandidaten Norbert Hofer, sagt ihr Parteichef Andreas Schöppl. Grünen-Chefin Astrid Rössler freut sich sehr, dass Alexander Van der Bellen in der Stichwahl ist. Bei ÖVP und SPÖ herrscht größte Enttäuschung.

Andreas Schöppl SPÖ

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Salzburgs FPÖ-Parteichef Schöppl

Die Sieger-Partei FPÖ jubelt naturgemäß über den ersten Schritt in Richtung Hofburg, wie ihr Salzburger Parteichef Andreas Schöppl sagt: „Es ist Freude und Respekt vor dem Bürger bei uns. Norbert Hofer ist mit seinem dynamischen Wesen für viele Menschen eine Alternative. Das System Rot-Schwarz in Österreich hat abgewirtschaftet, und auch deshalb haben die Menschen einen Freiheitlichen gewählt. Wir Freiheitlichen werden alles daran setzen, dass in der Stichwahl noch mehr Menschen das Vertrauen zu Norbert Hofer finden.“

Astrid Rössler

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Grüne Parteichefin Rössler

Große Freude bei Rössler

Die Grüne Astrid Rössler freut sich über den Einzug von Alexander Van der Bellen in die Stichwahl. Sie rechnet nun mit einem Lagerwahlkampf von Blau gegen Grün: „Wir haben unser Ziel damit erreicht und gehen mit Zuversicht in die nächsten vier Wochen. Wir haben gute Chancen, dass Alexander Van der Bellen in die Hofburg kommt. Ich glaube, viele werden nachdenklich sein. Welche Botschaft ist das, wenn wir jetzt diese Kandidaten in der Stichwahl haben? Nun sollte sich jeder fragen, welches Signal wir als Österreicher nach außen geben wollen?“

Wolfgang Mayer ÖVP

ORF

ÖVP-Geschäftsführer Mayer

Haslauer lehnt Interview ab

Die früheren Großparteien SPÖ und ÖVP der Wiener Regierungskoalition erlebten am Sonntag ein historisches Debakel. Ihre Kandidaten gingen politisch unter. Zum Ergebnis der Volkspartei wollte Landesparteiobmann Wilfried Haslauer am Sonntag kein Interview. Er sei im Land unterwegs sei, sagte der Salzburger ÖVP-Geschäftsführer Wolfgang Mayer im ORF-Interview:

Wahlberichterstattung: Christine Hackenbuchner, Tobias Pötzelsberger & Gerald Lehner - ORF Salzburg

„Wir sind natürlich sehr sehr enttäuscht von diesem Ergebnis. Wir können da nicht zur Tagesordnung übergehen. Selbstverständlich werden wir auch bundesweit nicht so weitermachen können. Dieser Wahlkampf ist allerdings ein wenig so dargestellt worden, als sei das eine Abstimmung über die Bundesregierung in Wien. Und diese Wahl ist entsprechend ausgegangen. Der Herr Landeshauptmann ist enttäuscht wie wir alle und bedankt sich bei Andreas Khol, den Funktionären und Wählern.“

Walter Steidl SPÖ

Barbara Gindl

SPÖ-Chef Steidl

Steidl: „SPÖ muss Signale hören“

Und so reagiert Salzburgs SPÖ-Chef Walter Steidl: Rudolf Hundstorfer habe als erfolgreicher Gewerkschafter und als erfolgreicher Sozialminister einen solchen Abgang nicht verdient: „Aber der Wahlkampf war völlig verunglückt. Er wurde auf staatsmännisch verbogen. Es wurde jemand aus ihm gemacht, der er nicht ist.“

„Inhaltliche Debatte muss kommen“

Das Ergebnis rüttle beide Parteien nun ordentlich durch. „Und es wird zu einigen Nachbeben kommen“, sagt Steidl. Es sei Zeit, dass die SPÖ die Signale hört und weg von der Parteirhetorik zu einem guten Programm komme: „Man braucht kein Prophet zu sein, um zu sagen, dass es eine inhaltliche Debatte geben wird. Und natürlich wird es auch personelle Diskussionen geben.“

Steidl ist aber nach wie vor davon überzeugt, dass Hundstorfer der richtige Kandidat für die SPÖ war: „Aber die Bundesregierung war für die Kandidaten von SPÖ und ÖVP ein Klotz am Bein.“

Irmgard Griss und Richard Lugner haben keine Vertreter in Salzburg. Die Wahlbeteiligung lag in Salzburg bei 62 Prozent. Vor sechs Jahren war sie bei nur 52 Prozent.

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Zusammenfassung

Die erste Runde der Bundespräsidentschaftswahl hat am Sonntag ein politisches Beben gebracht: FPÖ-Kandidat Norbert Hofer entschied die Wahl klar für sich. Mit rund 35 Prozent insgesamt lag er in allen Bundesländern - außer in Wien - klar in Führung. In der Stichwahl im Mai trifft er auf Alexander Van der Bellen, der mit guten Ergebnissen in Wien, Innsbruck und Graz die drittplatzierte Irmgard Griss überflügeln konnte. Eine historische Schlappe gibt es für die Regierungskandidaten Rudolf Hundstorfer (SPÖ) und Andreas Khol (ÖVP), die gemeinsam nicht einmal auf ein Viertel der Stimmen kamen - mehr dazu in news.ORF.at

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