Billiges Gas: Aus für Erdwärme-Projekt

Nach dem Fernwärmeprojekt zwischen Grödig und Anif (Flachgau) verabschiedet sich die Salzburg AG von einem weiteren Plan. Von Laufen in Bayern hätte Erdwärme über 18 Kilometer nach Salzburg geliefert werden sollen.

Billiges Öl, Gas und Strom machen auch dieses Öko-Projekt unrentabel. In Kirchanschöring, in der Nähe von Laufen an der Salzach im benachbarten Bayern – der Schwesterstadt von Oberndorf (Flachgau) - gibt es in 4.500 Metern Tiefe heißes Thermalwasser. Diese Vorkommen wollte die Salzburg AG nutzen und als Fernwärme über Laufen und Oberndorf nach Salzburg transportieren. In die geothermische Anlage mit Bohrungen, Pumpen, Wärmetauscher und Leitungsnetz sollten insgesamt 100 Millionen Euro investiert werden. Die Salzburg AG gehört dem Land und der Stadt Salzburg sowie der Energie AG in Oberösterreich. Sie arbeitet im öffentlichen Interesse.

Geothermieprojekt St. Gallen

Stadt St. Gallen

Übersicht: Geothermie- bzw. Thermalwasser-Nutzungsprojekt in der deutschsprachigen Schweiz bei St. Gallen

Aus für zweites Öko-Projekt in kurzer Zeit

Nun hat der Vorstand der Salzburg AG entschieden, dass auch dieses Projekt nicht realisiert wird – nach der Absage für das Fernmwärmeprojekt zwischen dem Leube-Zementwerk in Grödig und der Gemeinde Anif.

Hauptgrund für das Aus beim Laufener Projekt ist laut Experten der niedrige Preis für Erdgas. Der macht geothermische Projekte, Wärmetauscher-Nutzung von Thermalwasser und Leitungsprojekte unrentabel. Erdgas werde schon seit zwei Jahren immer billiger, heißt es dazu bei der Salzburg AG.

Keine Einnahmen für Laufen / Kirchanschöring

Für die Stadt Laufen und die kleine bayerische Nachbargemeinde Kirchanschöring – wo das Thermalwasser vorkommt - heißt das, dass sie auf die geplanten Einnahmen aus Salzburg verzichten müssen. Die beiden Kommunen hätten sich das Geld im Rahmen einer neuen Partnerschaft geteilt.

Graukogel Thermalwasser Bad Gastein Therme Hohe Tauern Thermal Kur Kurbetrieb Thermalkur

Gerald Lehner

Gasteiner Thermalwasser stammt aus den Tiefen des Graukogels in den Tauern, wo Schmelz- und Regenwasser vor Jahrtausenden versickerte und aufgeheizt wird

Nutzung in Gastein nie verwirklicht

Befürworter solcher Projekte scheinen in Salzburg seit langem generell eher schlechte Karten zu haben. Vorschläge für die geothermische Nutzung von Thermalwasser bzw. von warmem Abwasser aus Kurbädern für die Energieversorgung der Region Gastein (Pongau) gibt es schon seit Jahrzehnten.

Selbst als Erdöl, Gas und andere Formen der Energie noch sehr teuer waren, wurde dort kaum in Planung und Realisierung investiert - trotz internationaler Dauerdebatten über Umwelt- Klimaschutz. Es gibt nun allerdings erste Ansätze und Projekte für einzelne Baukomplexe.

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