Bessere Hilfe für psychisch kranke Jugend
ORF
Bis zu 30 Prozent aller Salzburger Jugendlichen haben psychische Krankheiten. Auf diese alarmierende Zahl haben Experten heuer auf einem Fachkongress hingewiesen.
Hilfe oft vermisst
Betroffene Eltern und Alleinerzieher kritisieren seit Jahren, dass es in Stadt und Land Salzburg viel zu wenig Möglichkeiten für Diagnosen und Therapien gebe. Teils müsse monate- manchmal sogar jahrelang gewartet werden. Oder man werde vom Gesundheitssystem nicht selten im Stich gelassen, sagte eine betroffene Mutter vor Kurzem dem ORF: „Wir müssen viel Geld für Therapiestunden ausgeben. Die Kostenfrage beschäftigt viele, denn eine systematische Versorgung über die Krankenkassen gibt es bisher nicht.“
Auf gesundheitspolitischer Ebene scheint sich nun eine andere Situation anzubahnen. Kinder und Jugendliche sollen nun besseren und leichteren Zugang zu professioneller Hilfe bekommen – über stärker vernetzte Behandlungen durch Ärzte, Therapeuten und Sozialarbeiter.
Neuer Standort in Salzburg-Lehen
Auch mehr Gesprächstherapien soll es geben, um die Jugend aus einer möglichen Spirale des Schweigens und Leidens herauszuholen. Das ist eines der Ziele des neuen psychosozialen Zentrums. Es wird im bisherigen Landeszentrum für Hör- und Sehbehinderte als weitere Abteilung angesiedelt - im Salzburger Stadtteil Lehen.
Land, GKK finanzieren gemeinsamen
Die Startinvestition von knapp 80.000 Euro zahlt das Land Salzburg aus dem Gesundheitsressort. Die Kosten für den laufenden Betrieb betragen pro Jahr etwa 750.000 Euro. Diese teilen sich Land Salzburg und Gebietskrankenkasse. Das neue Zentrum soll im kommenden Jahr eröffnet werden.