Neues Russland-Zentrum für Salzburg

An der Uni Salzburg ist ein neues Zentrum für die vielfältige russische Kultur und Literatur eröffnet worden – als Gegenpol zur Flut der Kriegsbilder, Klischees, negativen Fakten und Debatten. Das neue Zentrum soll die Zusammenarbeit über die Künste stärken.

Russische Kampfbomber, die zur Luftunterstützung der syrischen Armee aufsteigen, das sind ganz aktuelle TV-Bilder aus den vergangenen Tagen. Wenige Monate zurück liegen die Bilder über den verdeckten bis offenen Krieg in der Ost-Ukraine, an dem neben ukrainischen Nationalisten, russischen Separatisten auch Kämpfer Russland beteiligt waren bzw. sind. Ausgestanden ist dieser Konflikt wohl noch lange nicht, auch wenn die Waffenruhe derzeit eingehalten wird und Gespräche erste Erfolge zeigen.

Eröffnung des neuen russland-Zentrums der uni Salzburg

ORF

Vladimir Kocin und Heinrich Schmiedinger eröffneten am Mittwoch das neue Zentrum offiziell

Viele Autoren als Teil der Weltliteratur

Das neue Russland-Zentrum an der Universität Salzburg soll ganz bewusst ein anderes Bild von Russland zeigen, sagt seine Leiterin Ursula Bieber, eine Spezialistin für slawische und russische Literatur: „Ich sage ganz gerne, nicht jeder Russe ist Putin. Sie sehen auch bei uns hier die Portraits vieler Schriftsteller, die schon lange zur Weltliteratur gehören. Russland hat so viele großartige Seiten, die wir hier hervorkehren und pflegen wollen.“

„Europa nicht ohne Russland denkbar“

Das neue Russland-Zentrum ist auch für Leute offen, die bisher noch nichts mit der Uni Salzburg zu tun hatten, sagt Uni-Rektor Heinrich Schmiedinger: „Wir können Europa ohne diese große Geschichte und Kultur nicht sein und nicht denken. Russland gehört zu unserer europäischen Identität.“

„Mir“ bedeutet „Leben“ und „Frieden“

„Russki Mir“ heißt die von Wladimir Putin vor fast zehn Jahren gegründete Stiftung. Das bedeutet „Russisches Leben“. „Mir“ ist dazu noch das Wort für Frieden. Diese Themen sollen in vielen Facetten vermittelt werden, betont Vladimir Kocin, Direktor von „Russkij Mir“: „Selbstverständlich ist es auch ein Image-Projekt. Wir möchten damit den Menschen die Möglichkeit geben, sich mit den Kulturen Russlands vertraut zu machen. Die russische Wirklichkeit ist besser als sie in ausländischen Medien oft dargestellt wird.“

Russland-Kulturzentren wie das neue in Salzburg gibt es bereits in 45 Staaten der Welt.

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TV-Bericht von der Eröffnung

ORF-Redakteur Karl Kern hat sich das neue Zentrum angesehen.

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