Hilferuf aus Freilassing an Merkel
Die 16.000-Einwohner-Stadt Freilassing ist seit Wochen Drehscheibe für täglich 1.500 Flüchtlinge und gleicht gleichzeitig einer Geisterstadt. Die Grenzkontrollen schrecken ab, Salzburger Kunden bleiben aus und auch die Freilassinger bleiben zu Hause. Die Wirtschaft blutet aus, 70 Prozent weniger Umsatz werden beklagt. Es herrsche ein untragbarer Ausnahmezustand, schreibt CSU-Bürgermeister Josef Flatscher in seinem offenen Brief an Kanzlerin Angela Merkel.
Flüchtlinge in Österreich registrieren
Von Katastrophe ist darin die Rede, von planloser Politik, von Unsicherheit und Angst. Erschöpfung und Verzweiflung ist herauszuhören. 50.000 Flüchtlinge passierten in den vergangenen Wochen Freilassing. Und dem Freislassinger Bürgermeister reicht es.
Der CSU-Politiker verlangte, dass die Polizeikontrolle der Flüchtlinge bereits auf österreichischem Boden erfolgen sollte, insbesondere auf Bahnhöfen in Linz und Salzburg. Danach sollten diese mit Zügen nach Deutschland gebracht werden. Flatscher kritisierte in diesem Zusammenhang Österreich, das sich in der Bewältigung der Flüchtlingskrise „nicht im gleichen Maß wie bisher Deutschland“ einbringe.
Links:
- Asylkrise: Töne aus Bayern rauer (salzburg.ORF.at; 8.10.2015)
- Belastungsprobe für Grenz-Anrainer (salzburg.ORF.at; 2.10.2015)