Werkstatt zwischen Stacheldraht und Zelle
Wer sein Auto vor dem 1. November winterfit machen will, der wartet nicht nur bei normalen Werkstätten auf einen Termin, sondern auch in der Justizanstalt. Aber nicht nur Reifen umstecken ist beliebt, sondern auch die Autowäsche dort. Zwischen fünf und sieben Autos werden täglich auf Hochglanz gebracht.
Abwechslung vom Gefängnisalltag
Den Dienst in der hauseigenen Werkstätte verrichten aber nicht nur ausgebildete Mechaniker. Auch bei anderen Insassen ist die Arbeit sehr beliebt, erklärt Josef Aigner, der stellvertretende Leiter der Werkstatt. Ein Insasse sagt, dass die anderen Arbeiten im Gefängnis viel eintöniger seien. Die Werkstatt mache ihm mehr Spaß. Das bestätigt auch Josef Aigner: „Viele sind relativ jung und in Autos verliebt. Die freuen sich das zu machen. Es ist auch schön, weil es ein bisschen Abwechslung bringt vom Gefängnisalltag. Und sie verdienen etwas Geld.“
ORF
Termine in der Kfz-Werkstatt der Justizanstalt werden telefonisch vereinbart. Das Auto sollte aber vorher zuhause ausgeräumt werden, sagt Aigner: „Es muss frei von Wertgegenständen, Waffen oder Geld sein. Damit nichts geschmuggelt wird. Das ist dann auch leichter für uns zu Überprüfen.“
Zwei Euro pro Arbeitsstunde für die Inhaftierten
Kost und Logis werden vom Lohn der Insassen abgezogen. Für eine Stunde Arbeit bekommen sie knapp zwei Euro pro Stunde. Es gebe von vielen Privatleuten aber Trinkgeld, sagt einer der Inhaftieren. Das übernehme dann der Chef. Die Häftlinge können sich dafür aber Sachen kaufen, die es sonst im Gefängnis nicht gebe, wie beispielsweise Energy-Drinks.
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Autowerkstatt im Gefängnis
In der Justizanstalt Puch-Urstein haben die Inhaftierten alle Hände voll zu tun.
Die Außen - und Innenreinigung kostet für Privatleute 15 Euro. Früher war die Kfz-Werkstatt in Puch-Urstein ein Geheimtipp, mittlerweile ist sie schon so begehrt, dass man mit Wartezeiten von bis zu drei Wochen rechnen muss.
Link:
- Neues Gefängnis schon überfüllt (salzburg.ORF.at; 6.10.2015)