Japan an Brettsperrholz-Bau interessiert

Eine japanische Delegation hat am Sonntag in Salzburg Bauten besichtigt, die aus Brettsperrholz errichtet wurden. Diese Bauweise mit kreuzweise verklebten Massivholzbrettern ist für Japan interessant, weil sie als erdbebensicher gilt.

Sie wurde an der TU Graz entwickelt und etwa in der Kirche von Rif realisiert. Bei diesem Bau würde wohl kaum jemand vermuten, dass der Innenraum mit Tannenholz ausgestattet ist. Doch gerade das habe die japanische Delegation fasziniert, die sich über neue Bauweisen mit Brettholzplatten informieren will, schildert der Obmann des Vereins „Pro Holz“ in Salzburg, Rudolf Rosenstatter.

„Der Baustoff soll erdbebensicher, aber auch nachwachsend, CO2-neutral und menschenfreundlich sein. Letzteres ist für Japaner besonders wichtig.“

Seniorenwohnhaus im Mittelpunkt des Interesses

Vor allem das neue Seniorenwohnhaus von Hallein steht im Brennpunkt des Interesses: Die vier Stockwerke sind in Massivbauweise mit Brettsperrholz errichtet worden. Der japanische Strategie-Minister Shigeru Ishiba zeigte sich bei dem Besuch beeindruckt.

Kirche in Rif

ORF

Die japanischen Gäste zeigen großes Interesse am Bauen mit Brettsperrholz

„Ich habe zum ersten Mal ein Gebäude gesehen, in dem vier Stockwerke aus Holz sind. In Japan ist das noch nicht möglich. Es wurden bisher Versuche gemacht, aber richtig verwendet wurde diese Bauweise noch nicht“, sagte Ishiba.

Olympisches Dorf soll aus Brettsperrholz sein

Für die japanische Delegation geht es vor allem darum, dass Gebäude wie diese erdbebensicher errichtet werden können. Da der Rohstoff Holz vorhanden ist, wird die Bauweise mit Brettsperrholz zunehmend interessant, betont Minister Ishiba. „Im Jahr 2020 finden in Tokyo olympische Spiele statt und wir wollen das olympische Dorf ganz aus Brettsperrholz errichten. Das ist unsere Idee.“

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Japan will vermehrt mit Brettsperrholz bauen

In Japan gibt es großes Interesse, künftig vermehrt mit Brettsperrholz zu bauen. Eine japanische Delegation besuchte dafür Salzburg, um Bauten aus Brettsperrholz zu besichtigen.

Ein Vertrag mit der Technischen Universität Graz wurde bereits unterschrieben. Auch in Salzburg hofft man, von der Zusammenarbeit mit den japanischen Ministerien zu profitieren, sagt der Architekt Simon Speigner.

„Faszinierend war für die japanischen Gäste wahrscheinlich der Hohe Grad an Vorfertigung mit dieser Modulbauweise. Diese ist eigentlich nur mit Brettsperrholz möglich. Wir durften im Jahr 2014 einen Entwurf für eine große Firma in Japan machen. Und ich glaube, die Japaner sind auf dem besten Weg, den Werkstoff Holz wieder zu entdecken. So soll das Thema Holz die Zusammenarbeit von Österreich und Japan intensivieren.“

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