Kampf gegen Drüsiges Springkraut

Das Drüsige Springkraut wuchert immer mehr Wiesen und Wälder zu. Es wurde einst als Zierpflanze aus Indien importiert. Was bei 99 von 100 importierten Arten kein Problem war, wirkt sich beim Springkraut oft fatal aus.

Immer mehr private Initiativen in Österreich roden nun auf eigene Faust und kämpfen gegen das Drüsige oder Indische Springkraut, auch Bauern-Orchidee genannt. Im Hoch- und Spätsommer fallen an vielen Bächen oder Waldrändern diese Blüten auf. Doch die teils riesigen Pflanzen aus dem Himalaya sind längst vielerorts eine wild wachsende Monokultur, die alles andere Grün verschluckt. Vor rund 150 Jahren kam dieses Springkraut aus Indien via Großbritannien nach Mitteleuropa.

Drüsiges Springkraut Buchner Heidi Hartl

ORF

Rodung beim Kollingwald in Saalfelden

Arbeiten auch im Mitterpinzgau

Louis Buchner von der „Initiative gegen Springkraut“ rodet mit Gleichgesinnten immer mehr Fluren: „In einer Kapsel sind bis zu 15 Samen. Die hüpfen zehn bis 15 Meter, und bei Wind verträgt es sie bis 300 Meter.“

In den vergangenen Jahren hat sich das Drüsige Springkraut in vielen Gegenden Salzburgs extrem ausgebreitet – zum Beispiel auch im Mitterpinzgau beim Ritzensee und beim Kollingwald in Saalfelden. Die Buchners roden auch hier jeden Sommer - bis zu 500 Stunden. Tausende Säcke Springkraut werden entsorgt, sagt Heidemarie Buchner: „Die heimische Vielfalt geht dadurch verloren. Das Springkraut selbst hat aber keine positive Wirkung, es destabilisiert die Bach- und Flussufer und die Berghänge. Die bräuchten einen Bewuchs, der den Boden befestigt.“

Nun wird auch Stadtpolitik aktiv

Lange fühlte sich in Saalfelden außer den Buchners und einigen Helfern niemand zuständig. Das Springkraut wucherte ungehindert, sagt die Aktivistin: „Es gibt insgesamt zu wenig Informationen. Die Leute sehen nur gut gepflegte Wiesen bis zu den Bachufern. Was dahinter ist, das interessiert nur wenige.“

Jetzt ist auch die Stadtgemeinde Saalfelden aktiv geworden. Ab kommendem Jahr sollen die Rodung verstärkt und die Pflanzen beim Recyclinghof verbrannt werden, betont Peter Gruber vom Umwelt-Ausschuss der Stadt (SPÖ): „Das Problem ist allgegenwärtig. In der Bevölkerung gibt es negative Stimmen. Wir werden eine vernünftige Kampagne starten.“

Juni wäre beste Zeit zum Roden

Heuer ist es schon beinahe zu spät. Das Springkraut blüht und blüht, die Kapseln sind bereits voll mit Samen. Beste Zeit zum Roden wäre Juni. Auch in der Nachbargemeinde Maria Alm (Pinzgau) rupft und rodet Initiative schon seit fünf Jahren, wie Jan Ware schildert: „In den Gebieten, wo wir intensiv gearbeitet haben, sieht man kaum noch Springkraut. Dort kommt nur vereinzelt noch etwas nach, weil die Samen so lange im Boden bleiben. Aber das sind Einzelfälle. Die kann man sehr schnell ausrupfen.“

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Harte Arbeit, Erfolge

Vereinzelt sieht man in Maria Alm noch Drüsiges Springkraut aus dem Himalaya. Stattdessen blühen nach den Rodungen wieder heimische Pflanzen.

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