Rabl-Stadler will trotz LH-Wunschs aufhören
Seit über 20 Jahren ist Helga Rabl-Stadler die Präsidentin der Salzburger Festspiele, ihr Vertrag läuft noch zwei Jahre. Erst kürzlich hatte sie in einem Zeitungsinterview gesagt, dass sie 2017, mit Vertragsende, endgültig gehen wolle. LH Haslauer betonte jedoch am Montag, dass er Rabl-Stadler zum Bleiben überreden wolle. Drei bis fünf weitere Jahre schweben Haslauer vor - schließlich mache die Präsidentin exzellente Arbeit.
„Es gibt keinen Grund für mich, zu verlängern“
Helga Rabl-Stadler äußerte sich zu diesem Vorstoß am Dienstag gegenüber dem „Münchner Merkur“. Sie halte trotz der Bitten aus der Politik vorläufig daran fest, 2017 auszuscheiden, sagte die 67-Jährige: „Da ich damit rechne, dass wir 2017 mit Markus Hinterhäuser einen Langzeitintendanten bekommen, der die Festspiele mindestens ein Jahrzehnt lang prägen wird, gibt es keinen Grund für mich, zu verlängern.“
Franz Neumayr
Kulturszene unterstützt Haslauers Wunsch
In der Kulturszene wird Haslauers Wunsch durchaus positiv aufgenommen, auch von kritischen Geistern. Tomas Friedmann vom Dachverband der Kulturstätten hält Rabl-Stadler für eine gute Besetzung: „Sie hat das lange Zeit gemacht und damit hat sie viel Erfahrung und viele Kontakte. Sie hat bewiesen, dass sie das kann und gut macht. Es gehört aber unbedingt ausgeschrieben und man muss die Parteipolitik da raushalten“, meint Friedmann.
Doch wie Friedmann pocht auch der grüne Kultursprecher im Nationalrat, Wolfgang Zinggl, auf eine Ausschreibung: „Auch wenn sich das Landeshauptmann Haslauer anders wünscht, die Präsidentschaft der Salzburger Festspiele muss öffentlich ausgeschrieben werden.“ Als Interessenten für den Posten im Festspielhaus gelten auch die Ex-SPÖ-Minister Rudolf Scholten und Claudia Schmied.
Links:
- Künftig mehr Geld für Festspiele? (salzburg.ORF.at; 19.8.2015)
- Budget der Festspiele für 2016 fix (salzburg.ORF.at; 9.6.2015)