Ex-Betreiber des „Pascha“ in Privatkonkurs

Der langjährige Betreiber einer der bekanntesten Bordell-Ketten Österreichs ist insolvent. Walter Friesacher, der in Salzburg, Linz und Graz drei „Pascha-Clubhotels“ betrieb, hat am Donnerstag am Landesgericht Salzburg Konkursantrag gestellt.

Wie die Gläubigerschutzverbände KSV 1870 und der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) in einer Aussendung berichteten, sind 31 Gläubiger betroffen, die Passiva liegen bei rund 3,7 Millionen Euro. Als Grund für den Konkurs nannte Friesacher im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA) Steuernachforderungen, die überraschend eingetrudelt seien.

Die Schulden bei den Lieferanten seien zu 95 Prozent bezahlt, sagte Friesacher. „Die großen Forderungen kommen hauptsächlich von der Gebietskrankenkasse und dem Finanzamt.“ Alleine der Fiskus habe im Zuge eines Sicherstellungsantrags Forderungen in der Höhe von 2,6 bis 2,8 Million geltend gemacht. „Der Betrag wurde mir zwar noch nicht fällig gestellt, aber ich bin handlungsunfähig. Meine Konten wurden gesperrt“, sagte Friesacher.

Kein verwertbares Vermögen vorhanden

Auf der Habenseite sieht es düster aus: Verwertbares Vermögen ist laut Gläubigerschutzverbänden nicht vorhanden. Friesacher haftet als Einzelunternehmer mit allem, was er hat. „Und ich habe absolut kein Privatvermögen“, betonte er knapp. Er gehe momentan auch keiner Beschäftigung nach.

Das Pascha in Salzburg sorgte Anfang Juni über die Staatsgrenzen hinaus für Schlagzeilen, weil es Freiern mit einem „Sommer Special“ freien Eintritt, freie Getränke und freien Sex anbot. Die umstrittene, wochenlange Aktion ging allerdings schon nicht mehr von Friesacher, sondern seinem Nachfolger aus. Hintergrund: Der neue Betreiber wollte gegen die hohen Steuern protestieren.

Bordelle bestehen weiter

Auf den Fortbestand der Etablissements hat Friesachers Konkurs keinen Einfluss: Die drei Standorte wurden im Juni 2015 an neue Pächter übergeben.