Kritik an Aushang gegen Flüchtlinge
Wie die Tageszeitung „Der Standard“ am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe berichtete, sei die Warnung auf Bitte einer Hausbewohnerin ausgesprochen worden, die in der Nähe der Flüchtlingszelte bei der Polizeidirektion wohnt. Der Hinweis war vergangenen Montag ausgehängt worden, Mitte der Woche wurde dann ein Foto des Zettels über Facebook den NEOS in der Stadt Salzburg zugespielt.
Firmenchef & ÖVP-Mann: „Umgehend abgehängt“
Peter Genser, Geschäftsführer der Hausverwaltungsfirma und zugleich ÖVP-Wirtschaftsbundfunktionär und Vizepräsident der Salzburger Wirtschaftskammer, sagte der APA in einer ersten Stellungnahme am Donnerstagabend, dass der Aushang weder seinem persönlichen Menschenbild, noch dem des Unternehmens entspreche und umgehend abgehängt werde.
derstandard.at
Debatte: Was tun gegen Flüchtlingskrisen?
„Lehrmädchen zu Zettel genötigt“
Eine Bewohnerin des Wohnobjektes habe ein Lehrmädchen des Unternehmens zu dem Aushang verleitet beziehungsweise genötigt. „Das Mädchen hat dem Wunsch der Frau Folge geleistet, aber das mit niemandem abgesprochen“, sagt Genser. Er habe sofort veranlasst, dass der Aushang zum „ehestmöglichen Zeitpunkt“ entfernt wird.
Zwölf zusätzliche Zelte
Freitagnachmittag sollen auf dem Gelände der Salzburger Landespolizeidirektion zwölf weitere Zelte aufgestellt werden. Weil noch immer Kriegsflüchtlinge nach Österreich kommen, müsse man diese Maßnahme ergreifen, heißt es aus dem Innenministerium in Wien. Damit können in Salzburg 96 weitere Asylwerber aufgenommen werden. Auch in Oberösterreich werden vorübergehend zwölf zusätzliche Zelte aufgestellt.
Links:
- Flüchtlingsquartier: Kirche soll helfen (salzburg.ORF.at; 21.5.2015)
- Flüchtlinge: Schwarzenbergkaserne keine Option (salzburg.ORF.at; 21.5.2015)
- Nirgends erwünscht: Wohin mit Flüchtlingen? (salzburg.ORF.at; 20.5.2015)
- Flüchtlingswellen im Wandel der Zeit (salzburg.ORF.at; 19.5.2015)