Operationen: Warteliste im Internet kommt

Patienten, die auf eine Operation warten, können in Zukunft eine Warteliste im Internet abrufen. Darauf haben sich die fünf Landtagsparteien am Mittwoch geeinigt. Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) soll im Oktober ein entsprechendes Projekt vorlegen.

Es dauert oft lange, bis sich ein Salzburger nach der Diagnose auf den Operationstisch legen kann. Welche Gründe es für die Wartezeiten etwa bei Hüft-, Knie- oder Augenoperationen gibt, bleibt dem Patienten meist verborgen. In Niederösterreich haben es die Patienten leichter. Mit zwei Mausklicks wissen sie, in welchem Krankenhaus sie wie lange warten müssen, erklärt der Patientenanwalt für Niederösterreich, Gerald Bachinger.

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„Wenn ich als Patient in einem bestimmten Umkreis zum Beispiel drei oder vier Krankenanstalten habe, dann kann ich mich schon im vorhinein informieren, wie es mit den Wartezeiten aussieht. Und man kann dann zum Beispiel auch eine längere Wegstrecke in Kauf nehmen, kommt dort dann dafür aber um zwei bis drei Wochen früher dran, als wenn man in das nächstgelegene Krankenhaus geht.“

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Die Warteliste im Internet für Operationen kommt auch in Salzburg

Auch der Klubvorsitzende der SPÖ im Salzburger Landtag, Walter Steidl, plädiert für eine solche Liste. „Ich glaube, es braucht eine Transparenz bei den Wartelisten. In der Bevölkerung herrscht immer wieder die Meinung, dass es so etwas wie eine Zweiklassen-Gesellschaft gibt: Auf der einen Seite privat versicherte Patienten, die vorgereiht werden, und ‚normal‘ versicherte Patienten, die sich hinten anstellen müssen. Und da braucht es eben eine gute und transparente Darstellung der Wartelisten“, sagt Steidl.

Stöckl soll Landtag einen Vorschlag vorlegen

So einfach lasse sich das niederösterreichische System allerdings nicht nach Salzburg verpflanzen, heißt es aus der Landesregierung. Salzburgs Krankenhäuser haben verschiedene Träger und sind nicht mit einem Computersystem verbunden, sagt auch Salzburgs Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.

„Wir müssen jetzt prüfen, in welcher Form wir es am besten machen, die Wartezeiten im Internet transparent darzustellen. Wir haben in den einzelnen Krankenhäusern sehr viele Daten, die gebündelt und ins Netz gestellt werden müssen. Das ist natürlich mit Kosten verbunden und wir müssen klären, wie sie aufzuteilen sind. Aber eine Transparenz bei diesen Listen ist sicher im Interesse aller."Beteiligten“, sagt Stöckl. Er muss im Herbst 2015 dem Landtag einen Vorschlag vorlegen. Vorbild für die Wartelisten im Internet ist Niederösterreich.

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