Depressionen schädigen auch den Körper

Die Volkskrankheit Depression sei nicht nur ein Leiden der Seele, sondern sei oft auch organisch bedingt oder habe direkte Folgen auf den Körper. Das betonten Psychiater bei einem Fachkongress in Salzburg.

Zehn Prozent aller Österreicher leiden an Depressionen - Tendenz steigend. Frauen sind deutlich öfter betroffen als Männer.

„Viele Stoffwechsel-Vorgänge betroffen“

Die Depression müsse endlich als „ganzheitliche Erkrankung“ verstanden werden, sagt Christian Geretsegger. Er ist interimistischer Leiter der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg: „Wir müssen davon wegkommen, dass die Depression eine Krankheit der Seele ist. Sie stört nämlich sehr viele Stoffwechsel-Vorgänge und hormonelle Vorgänge im Körper. Das führt zu vielen weiteren Erkrankungen. Das ist volkswirtschaftlich ein wesentlicher Faktor, nicht nur der Ausfall durch Krankenstände, sondern auch die Belastung des Gesundheitssystems durch weitere Krankheiten.“

Diabetes, Infarkte, Anfälle

Und diese auf Depressionen folgenden Krankheiten des Körpers sind vielfältig. Primar Eugen Trinka von der medizinischen Salzburger Privatuniversität verweist auf Zuckerkrankheit, Herzinfarkt und Epilepsien. Frühzeitige Erkennung und Behandlung können Millionen Euro an Folgekosten ersparen, sind sich viele Experten einig.