Sprachtraining für Gaumenspalten-Kinder

Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten können mittlerweile sehr gut operiert werden, doch die Probleme mit der Aussprache. Deshalb bietet ein Therapiezentrum in Seekirchen (Flachgau) jetzt einwöchige Intensivtrainings für Betroffene an.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten sind die häufigsten angeborenen Fehlbildungen im Gesicht: Jedes siebenhundertste Kind ist betroffen. Früher wurde dieses Leiden häufig abwertend als „Hasenscharte“ oder „Wolfsrachen“ bezeichnet. Heutzutage haben Kinder auch nach einer erfolgreichen Operation häufig das Problem, Buchstaben deutlich auszusprechen. „Sie haben vielleicht eine abgeschwächte Artikulation“, sagt die Logopädin Bianca Specht-Moser. „Das bedeutet eben, dass sie statt einem ’p’ ein ’b’ sagen oder das ’p’ oder das ’k’ gar nicht sprechen können. Daher müssen sie erst einmal isoliert die Laute lernen. Dann wird es auf Silbenebene, auf Wortebene und auf Satzebene aufgebaut.“

Kinder mit Betreuerin in Turnsaal

ORF

In einem einwöchigen Intensivkurs sollen die Gaumenspalten-Kinder ihre Aussprache verbessern

„Es ist nicht leicht, Spezialisten zu finden“

Zwölf Kinder aus Österreich und Südtirol absolvierten dieses einwöchige Spezialtraining im Therapiezentrum Sonneninsel, um ihre Artikulation zu verbessern. „Wir sind auf die Sonneninsel gekommen, weil’s die Möglichkeit ist, logopädisch noch was aufzuholen - innerhalb einer kurzen Zeit möglichst viel geballt übermittelt zu bekommen“, sagt ein Vater, Alexander Stigler aus Linz.

„Die Therapeuten sind einfach drauf spezialisiert. Es ist nicht so leicht, jemanden zu finden, der sich mit der Spaltthematik so gut auskennt, wie das Team, das wir da vorfinden“, sagt eine Mutter, Ulrike Hemetsberger aus Linz.

Oft keine Erfolgserlebnisse trotz langem Trainings

Vor allem die Übungen in der Gruppe mit anderen Betroffenen sollen Erfolg bringen. Viele der Kinder haben ja jahrelange Einzeltherapien hinter sich, weiß die Logopädin Caroline König: „Gerade, wenn man merkt: Man übt schon zwei Jahre und es geht immer noch nicht richtig, dann mag man das einfach auch nicht mehr. Viele machen jetzt die Laute mit, die sie vorher gar nicht probiert haben.“ Das Logopädiecamp in Seekirchen ist ein Pilotprojekt, das bei Erfolg fortgesetzt werden soll.

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