Grundgehälter der Ärzte steigen deutlich

Finanzreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) und Ärztekammer-Präsident Karl Forstner haben nach der Einigung über neue Gehälter für Spitalsärzte am Freitag Details vorgestellt. Die Grundgehälter der Mediziner steigen deutlich.

Je nach Ärztegruppe werden die Grundgehälter der Mediziner um 30 bis 37 Prozent ansteigen, teilte Finanzreferent Stöckl in einer Aussendung mit. In Summe wird das Land dafür jährlich 13,5 Millionen Euro in die Hand nehmen, wobei es im ersten Jahr noch 10,5 Millionen Euro sind.

50.000 Euro Jahresgrundgehalt für Turnusarzt

Ein Turnusarzt wird damit im ersten Dienstjahr über ein Jahres-Grundgehalt (ohne zusätzliche Dienste) von 50.050 brutto Euro verfügen, das sind um über 9.000 Euro mehr als bisher. Damit liegt ein Salzburger Turnusarzt im Vergleich deutlich über jenem Betrag, der in der Steiermark bezahlt wird. Ein typischer Turnusarzt hatte bisher mit Zulagen 3.000 Euro brutto im Monat, künftig werden es 3.700 Euro sein. Das bedeutet ein Plus von 22 Prozent. Ein klassischer Facharzt klettert von derzeit 4.400 auf künftig 5.300 Euro brutto - ein Plus 20 Prozent." Im Jahr 2018 erhalten die Mediziner dann noch einmal eine leichte Gehaltserhöhung. Im Schnitt liegt das Plus dann bei 30 Prozent und mehr.

Damit liegt ein Salzburger Turnusarzt im Vergleich deutlich über jenem Betrag, der in der Steiermark bezahlt wird. Auch bei den anderen Ärztegruppen liegen die Einkommen etwa auf dem Niveau der verglichenen Länder Vorarlberg und Steiermark, wobei Salzburg in manchen Gruppen Spitzenreiter ist, in anderen hingegen leicht nachhinkt.

Stöckl: „Zeitgerechte, vernünftige Lösung“

Neben der Anhebung der Grundgehälter wird auch die Entschädigung für die passive Rufbereitschaft verdreifacht. „Das Gesamtpaket stellt einerseits die Grundgehälter für die Ärzte in den SALK auf eine zeitgerechte, vernünftige und konkurrenzfähige Basis, andererseits erfüllt es auch die Notwendigkeit, die Auswirkungen des Ärztearbeitszeit-Gesetzes abzufedern“, so Stöckl, der von einem positiven und konstruktiven Klima bei der Besprechung sprach.

Finanzreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) und Ärztekammer-Präsident Karl Forstner

ORF

Ärztekammer-Präsident Karl Forstner und Finanzreferent Christian Stöckl zeigen sich mit der neuen Lösung zufrieden

Der Marktvergleich mit Gehaltsmodellen anderer Dienstgeber im In- und Ausland zeige, dass dieses ausverhandelte Gesamtpaket die Wettbewerbsfähigkeit Salzburgs im nationalen und internationalen Vergleich sichert", betont der Spitals- und Gesundheitsreferent. Mit der Gehaltsreform verbessern sich die Salzburger Spitalsärzte im internationalen Vergleich. Sie verdienen jetzt etwa so viel wie deutsche Mediziner, zum Teil sogar mehr.

Ärztekammer-Chef: „Schema auch langfristig attraktiv“

Auch Ärztekammer-Präsident Karl Forstner zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Uns war es besonders wichtig, dass Salzburg marktkonforme Ärztegehälter im aktuellen Gehaltssystem anbieten kann. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die Versorgung der Salzburger Bevölkerung. Denn nur mit einer im nationalen und internationalen Vergleich wettbewerbsfähigen Entlohnung kann die Leistungsfähigkeit unserer Spitäler aufrechterhalten werden. Ich gehe davon aus, dass die für Mitte 2015 in Aussicht gestellte neue Gehaltssystematik für neu eintretende und optionswillige Ärzte auch langfristig attraktiv sein wird.“

Das deutliche Plus ist tatsächlich ungewöhnlich. Neid sei aber nicht angebracht, zumal Spitalsärzte in Salzburg bisher vergleichsweise schlecht bezahlt gewesen seien, sagt Ärztekammer-Präsident Karl Forstner. Die Ärztekammer wird die Ärztinnen und Ärzte in den SALK schon nächste Woche auf elektronischem Weg zu einer neuen Betriebsvereinbarung befragen. Alle Seiten rechnen dabei aber mit breiter Zustimmung.

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