Erste Flüchtlinge in Riedenburg-Kaserne
Die Gangart des Bundes bei der Suche nach Asylquartieren ist zuletzt deutlich härter geworden. Salzburg gehört ja zu den Bundesländern, die von der Erfüllung der Quote am weitesten entfernt waren. Kurz vor Weihnachten 2014 ist dann das Verteidigungsministerium vorgeprescht: Schon verkaufte Ex-Kasernen sollten bis zu ihrem Umbau als Flüchtlingsheime dienen. So ist die Riedenburg ins Spiel gekommen.
ORF
Der neue Besitzer, die Wohnbaugesellschaft GSWB, stellt ein Gebäude auf dem Gelände voraussichtlich bis Herbst 2015 zur Verfügung. 54 Flüchtlinge werden dort untergebracht, am Montag sind die ersten von ihnen eingezogen. Es handelt sich dabei ausschließlich um Männer. Es gebe nämlich keine getrennten Duschen für Frauen, lautet die offizielle Begründung dafür.
Hoffen auf Familiennachzug
Inoffiziell gilt es freilich als offenes Geheimnis, dass meist nur Männer die Flucht aus den Krisengebieten des nahen Ostens antreten. Für Frauen und Kinder wären die Strapazen einer illegalen Reise mit Schleppern zu hoch. Die Flüchtlinge hoffen, dass sie, sobald sie positive Asylbescheide in Händen halten, ihre Familien nachkommen lassen, und zwar offiziell und legal. Bis es soweit ist, werden allerdings zumindest noch Monate vergehen. Bis dahin regiert bei den Flüchtlingen wohl die Angst um die zurückgelassenen Angehörigen im Kriegsgebiet.
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Links:
- Jungschar öffnet Heim für Flüchtlinge (salzburg.ORF.at; 14.1.2015)
- Flüchtlinge: Weiter Ringen um Quartiere (salzburg.ORF.at; 13.1.2015)
- Asylquote: Salzburg weiter hinten (salzburg.ORF.at; 7.1.2015)
- Evangelische Kirche baut Flüchtlingshilfe aus (salzburg.ORF.at; 27.12.2014)
- Flüchtlinge: Positivbeispiele für Integration (salzburg.ORF.at; 20.12.2014)