Höhlen-Drama: Verletzter auf dem Rückweg
Gerald Lehner
Die Telefonleitung wird nun während des Abstiegs von weiteren Rettern in den Berg verlegt. Seit dem frühen Freitagabend ist ein anderes Team, das den Schwerverletzten in der Riesending-Höhle kürzlich erreicht, weiter medizinisch versorgt und transportfähig gemacht hat, mit dem Unfallopfer auf dem Weg zurück an die Erdoberfläche.
Kommunikation sehr schwierig
Laut Experten könnte die Bergung in dem extrem schwierigen Terrain im Untersberg nun bis zu einer Woche oder länger dauern. Jedenfalls ist das Team mit dem Verletzten nun auf dem Weg zurück ins Tageslicht.
Bisher gebe es von dem Verletzten und seinen Ärzten nur „wortweise SMS-Meldungen“ über ein spezielles Textsystem: „Wir haben immer wieder Zeiten, Stunden ohne Meldung“, so der Einsatzleiter.
Video: Stand von Freitagnachmittag
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Die Rettung des verletzten Höhlenforschers im Untersberg schritt am Freitag stark voran: Da traf auch die für den Transport benötigte Spezial-Trage an der Unfallstelle ein. Mehr über die Entwicklung am Freitag in ORF.at
Bayrisches Rotes Kreuz
Das Stück von der Unfallstelle bis zum so genannten „Biwak 4“, einem Rastplatz in der Höhle, ist besonders unangenehm und schwierig. Daher muss dieser Teil sicherheitstechnisch besonders gut ausgestattet werden, damit die Rettung ohne Probleme funktionieren kann.
„Wir sind schon mitten in der Rettung“
Am Freitagvormittag kamen die Verantwortlichen der bayerischen Bergrettung hörbar erleichtert aus ihrer Lagebesprechung. „Wir sind mitten in der Rettung. Es gibt noch ein paar Verzögerungen durch das schlechte Flugwetter doch die sind vergleichsweise klein“, berichtete Einsatzleiter Stefan Schneider. „Wir müssen ohnehin Wochen warten. Und da spielen drei Stunden mehr auch keine Rolle mehr.“
ORF
Derzeit wird die Infrastruktur in der Höhle noch etwas verbessert. So werden verschlissene Seile ausgetauscht. Und es wird eine Telefonleitung gelegt. Bisher war auf dieser Strecke nur der Austausch von Textnachrichten möglich. Der Verletzte sei aus medizinischer Sicht weiter stabil, heißt es.
Wechsel bei ärztlicher Betreuung
Zwei Ärzte haben den Mann bisher betreut, einer wird nun abgelöst, sagt Einsatzleiter Stefan Schneider: „Dieser Arzt wird die Höhle verlassen, für ihn steigt gerade ein Höhlenrettungsarzt aus München ein. Und ein weiterer Höhlenrettungsarzt aus Italien ist auf dem Weg zu uns.“
ORF/Michael Hufnagel
Gleichzeitig werden große Mengen an Nachschub vorbereitet, die demnächst in die Höhle gebracht werden sollen. Nach aktuellen Schätzungen dürfte die ganze Rettungsaktion noch etwa eine Woche dauern. Doch derartige Schätzungen sind - wie immer bei diesem Einsatz - mit Vorsicht zu genießen.
„Einziges Problem ist die Wolkendecke“
In der Nacht auf Freitag hat es geregnet, was den Wasserstand in der Höhle erhöhen und die Rettung so behindern könnte. Das sei in der Nacht auf Freitag allerdings nicht der Fall gewesen, sagt Benno Hansbauer von der bayerischen Bergwacht.
Links:
- Untersberg: Kritik an zynischen Web-Postings (salzburg.ORF.at; 11.6.14)
- Zustand des Verletzten besser
- Mindestens fünf Tage für Rettung (salzburg.ORF.at; 9.6.14)
- Dramatische Höhlenrettung im Untersberg (salzburg.ORF.at; 8.6.14)