Sorge um Entwicklung in der Ukraine

Entspannung in der Ukraine scheint nicht in Sicht. Führende Politiker befürchten einen Krieg in Europa. Die in Salzburg lebenden Ukrainer, aber auch die Salzburger reagieren darauf mit Sorge.

Einige hundert Ukrainer leben im Land Salzburg - sie verfolgen die Vorgänge in ihrer Heimat besorgt. Die ukrainischen Gemeinde feierte am Gründonnerstag in Früh in der Markuskirche in der Stadt Salzburg ihren Gottesdienst. Nur wenige waren zu dieser Uhrzeit da - aber alle machten sich Sorgen um die Ukraine.

Proteste von Ukrainern in Salzburg

ORF

Sorgen, aber auch Hoffnung bei Pfarrer

„Einerseits ist das, was ich höre, sehr dramatisch. Das macht mir schon viele Sorgen“, sagte der ukrainische Pfarrer Vitaliy Mykytyn. „Andererseits glaube ich, dass es eine Zeit ist, wo etwas Neues kommt und wachsen kann - auch wenn das ein schmerzlicher Prozess ist.“

„Selbstverständlich haben wir Angst vor einem Krieg“, ergänzte Yevgena Schenkmann. „Die Nachrichten sind sehr beunruhigend. Man macht sich große Sorgen um die Familie, um Bekannte und die Zukunft der Ukraine.“ Schon vor Wochen demonstrierten die Ukrainer in Salzburg für eine demokratische, westlich orientierte Ukraine demonstriert. Aber ob das möglich ist?

Kriegsgefahr „bedrückt mich schon“

Nach dem Anschluss der Krim an Russland ist die Ostukraine instabil. Mehrere Städte sind zu Krisenherden geworden. Bei Kämpfen bei einer Militärbasis in Mariupol wurden in der Nacht auf Donnerstag drei Menschen getötet. Unbekannte Soldaten patroullierten, sie wirkten bedrohlich. In Slawjansk fühlen sich bewaffnete russlandtreue Aktivisten wie die neuen Herren.

Ein Krieg scheint möglich, im Hinterhof der Europäischen Union. Was löst das bei den Salzburgern aus? „Das macht mir Angst“, sagt Helga Fritsch. „Ich schaue es mir im Fernsehen an, aber es bedrückt mich schon. Es ist ja Europa.“

„Ich glaube es ist, dass die große Politik viel mehr mithelfen sollte, weil wir als Kleine nichts ausrichten können“, ergänzt Martina Machreich. Angst vor einem Krieg hat sie aber nicht - dafür sei die Ukraine doch zu weit weg.

Verwirrspiel der Propaganda

Unterdessen gibt es Bilder und Berichte, die vermitteln, dass in der Ostukraine nur eine Minderheit auf die Barrikaden geht. Soldaten werden mitunter zu Fotoobjekten. Keine Scheu, keine Angst zu spüren. Der Konflikt ist auch ein Verwirrspiel aus Propaganda geworden, in dem nicht immer klar ist, wer ist wer und vor allem: Wie schaut die Wahrheit aus?

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