Studie: Zu viele Blutkonserven verbraucht

In Salzburger Spitälern würden zu viele Bluttransfusion verabreicht. Das ist Ergebnis einer neuen Studie. Die Folge seien oft unerwünschte Nebenwirkungen wie längere Spitalsaufenthalte, Lungenentzuündungen, Infekte und Infarkte.

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ORF.at/Birgit Hajek

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Salzburger Mediziner weisen die Kritik zurück: Der Verbrauch von Blutkonserven in den Landeskliniken werde ohnehin laufend reduziert, heißt es. Fremdblut kann zum Beispiel nach schweren Verkehrsunfällen Leben retten.

Doch ohne Nebenwirkungen ist es nicht, wie man inzwischen wisse, sagt die Salzburger Tranfusionsmedizinerin Eva Rohde: „Das hat man länger nicht beachtet hat, dass es sich praktisch um die Transplantation eines flüssigen Organs handelt. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Immunsystem. Solche Patienten sind immungeschwächt und bekommen mehr Infekte als andere.“

Blutkonserven schaden Immunsystem

In Österreich werde aus Gewohnheit zu schnell Blut anderer Menschen verabreicht, kritisiert der Linzer Anästhesist und Intensivmediziner Hans Gombotz in einer aktuellen Studie. Bis zu 50 Prozent Blutkonserven ließen sich bei geplanten Routinone-Operationen einsparen. Linz macht das es vor mit einem Patienten-Blut-Management. Schon Wochen vor der Operation wird Blutarmut von Patienten gezielt behandelt. Damit erübrigen sich oft Transfusionen.

15 Prozent eingespart

Salzburg liegt bei der Zahl der gekauften Blutkonserven österreichweit an der Spitze. Man reduziere aber dauernd, sagt Eva Rohde: „Die Tendenz ist ständig fallend, und das bei steigenden Patientenzahlen. Wir haben um die 35.000 Spenden gekauft in den letzten Jahren und schon 15 Prozent eingespart.“

Auch mit Informationsveranstaltungen für Kollegen bemühe sie sich weiter um das Blutsparen an den Landesklinken, versichert Rohde.