380 kV-Verfahren: Gegner wollen Neustart
Die IG Erdkabel möchte den Bau der Starkstromleitung von Kaprun bis nach Elixhausen verhindern. Etwa drei Dutzend Mitglieder der IG versammelten sich am Freitagvormittag vor der Posteinlaufstelle des Amtes der Landesregierung. Mit Plakaten und Spruchändern wollten sie auf die - ihrer Meinung nach - „bürgerfeindliche Vorgangsweise im Behördenverfahren“ zur geplanten 380 KV-Freileitung hinweisen.
ORF
IG will Neustart des Gesamtverfahrens
Nur noch heute besteht die Möglichkeit, Einwändungen zu den Gutachten über Umweltverträglichkeit (UVP) abzugeben. Theodor Seebacher von der IG Erdkabel bemängelt, dass in den Gutachten zwar Normen zitiert seien: „Diese liegen aber nicht auf in den betroffenen Gemeinden. Dadurch können sich die Bürger nicht einlesen. In den technischen Normen stehen aber alle Geheimnisse, worum es geht. Wir greifen das nun auf und ersuchen die Landesregierung, das ganze Verfahren zu stoppen und neu zu starten.“
Kutil kritisiert behördliche Gutachter
Auch der Naturschutzbund hat neben vielen anderen Organisationen und Gemeinden eine fast 100 Seiten starke Stellungnahme zu den Expertengutachten abgegeben. Sein Präsident Hans Kutil sagt, es gebe Fragezeichen bei den bestellten Gutachtern. Einer sei zwar Experte für Feinstaubbelastungen. Tatsächlich gehe es bei dem Thema aber um elektromagnetische Strahlung: „Das ist nur ein Beispiel für Mängel.“
Die mündliche Verhandlung im UVP-Verfahren für die 380 KV-Leitung findet Anfang Juni im Salzburger Messezentrum statt. In dieser Verhandlung werden die Einwändungen zur Sprache kommen.