Ältere immer öfter Opfer von Kriminellen

Diebstahl, Betrug oder Einbruch - Kriminelle suchen sich immer öfter ältere Menschen als Opfer aus. Erst kürzlich wurden zahlreiche ältere Salzburger von Trickbetrügern bestohlen. Besonders häufig wird Hilfsbereitschaft vorgetäuscht.

Hektik am Bahnhof, schweres Gepäck, schnell rein in den Zug - da freut man sich mitunter über eine helfende Hand. Die helfende Hand oder ein Komplize greifen dann unbemerkt nach der Geldtasche - die Bankdaten haben die Kriminellen häufig schon beim Bezahlen des Tickets ausgespäht. Helga Wolfsberger, eine Pensionistin aus Salzburg, ist für ‚die helfende Hand‘ nicht anfällig, sagt sie: „Ich hab meistens nur einen kleinen Koffer mit und selbst, wenn ich einen größeren mithabe, würde ich mir nicht helfen lassen.“

Mann versucht beim Einsteigen in den Zug jemanden zu bestehlen

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Die Diebe drängen sich meist sehr dicht an ihre Opfer und stehlen ihnen dann bei Unaufmerksamkeit die Geldtasche

Die Daten der Polizei zeigen, dass bei Trickbetrügereien die Opferzahlen mit dem Alter ansteigen, sagt Robert Meikl vom Salzburger Landeskriminalamt: „Es gibt auf jeden Fall Täter und Tätergruppen, die sich auf Senioren als Opfer spezialisiert haben. Diese Täter nützen aus, dass die Wahrnehmungsfähigkeit im Alter abnimmt und gehen da gezielt vor.“

Immer wieder neue Tricks

Die Kriminellen erfinden immer wieder andere Tricks. Ein seit Längerem bekanntes Beispiel ist der Neffen- oder Enkeltrick. Dabei werden oft einsame, ältere Menschen telefonisch kontaktiert und um finanzielle Hilfe gebeten. Das Opfer wird dann massiv unter Druck gesetzt und bezahlt aus Angst um die vermeintlichen Verwandten das geforderte Geld.

Ältere Dame telefoniert

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Häufig werden die Opfer telefonisch bedrängt einem vermeintlichen Verwandten finanziell auszuhelfen

Immer häufiger geben sich die Trickbetrüger aber auch als Handwerker, Verkäufer oder Hilfsbedürftige aus - stehen plötzlich vor der Türe und rauben ihre gutgläubigen Opfer aus.

Polizei rät zu Misstrauen

Schützen können sich Senioren vor allem durch Misstrauen, sagt Robert Meikl: „Wir raten auch, ein Kastenschloss und einen Sicherheitsbügel an der Haustüre zu befestigen.“

Die Polizei rät, misstrauisch zu sein, wenn sich Personen als Verwandte oder Bekannte ausgeben und man diese nicht erkennt. Nach einem Anruf mit Geldforderungen sollte sofort mit Angehörigen Kontakt aufgenommen werden. Verdächtige Anrufe sollten der Polizei gemeldet werden.

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Katharina Garzuly berichtet vom Salzburger Hauptbahnhof - einem der beliebtesten Tatorte der Trickdiebe

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