Kritik an „Aus“ für Herz-Rehabilitation

Der Salzburger Herzverband zeigt sich bestürzt über das vorläufige „Aus“ für die ambulante Herz-Rehabilitation in den Salzburger Landeskliniken. Die Schließung nach einer Klage der Wirtschaftskammer verschlechtere die Therapie für Herzpatienten massiv.

Nach einem Herzinfarkt oder einer Bypass-Operation gilt: Je früher die Therapie, desto größer der Erfolg. Doch die ambulante Herz-Rehabilitation in den Landeskliniken fällt jetzt weg. Nur noch ein privates Institut in Salzburg-Nord bleibt übrig.

„Undenkbar, nur ein einziges Zentrum zu haben“

Für Reha-Patienten bedeutet das Wartezeiten von bis zu acht Monaten, sagt der Präsident des Salzburger Herzverbandes, Herbert Kiener. Für ihn ist es „undenkbar, nur ein einziges Zentrum in Salzburg zu haben. Die Patienten sollen, wenn sie vom Krankenhaus nach Hause kommen, gleich irgendetwas machen können. Dadurch entsteht eine wesentlich höhere Lebensqualität und Lebenserwartung.“

Das Herz-Reha Zentrum musste vor wenigen Wochen nach einer Klage der Wirtschaftskammer schließen - zumindest vorübergehend. Das Gericht bemängelte, dass nicht erhoben wurde, ob das Ambulatorium wirklich gebraucht wird. Die Behördenverfahren müssen deshalb zurück an den Start.

Rätseln, wer Klage ins Rollen brachte

Wer Interesse am Aus des Zentrums hat, ist für Herbert Kiener unklar: „Wenn ich Ihnen das sagen könnte, wäre ich Gott. Das muss jemand gewesen sein, der bei der Wirtschaftskammer interveniert hat. Ich glaube nicht, dass das von der Wirtschaftskammer heraus gemacht worden ist. Ich will niemanden verdächtigen. Aber es ist für uns ein Rätsel, dass man etwas einrichtet und dann quasi über Nacht schließen will.“

Für Montag ist ein Gespräch mit Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) über die Zukunft des Herz-Rehazentrums angesetzt, ergänzt der Präsident des Salzburger Herzverbandes.

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