Neue Brustkrebs-Vorsorge „ein Rückschritt“

Das neue System der Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen ist „für die Frauen ein Rückschritt“, kritisiert die Salzburger FPÖ. Früher wurden alle Frauen über 40 vom Arzt zur Gratis-Mammographie geschickt. Jetzt müssen Sie auf eine Einladung des Ministeriums warten.

Frauen zwischen 45 und 69 Jahren bekommen ab jetzt alle zwei Jahre eine Einladung vom Gesundheitsministerium zur kostenlosen Brustkrebsvorsorge. Frauen ab 40 können über Internet oder Telefon-Hotline eine Einladung selbst anfordern, ebenso wie Frauen zwischen 70 und 74 Jahren. Auch wer nicht auf die Einladung warten will, kann sich vorreihen lassen. Die Wartezeit beträgt im Augenblick aber mindestens zwei Monate.

„Komplizierter und bürokratischer geworden“

Das alles sei viel zu kompliziert, kritisiert die freiheitliche Landtagsabgeordnete Marlies Steiner-Wieser: „Das neue System der Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung bedeutet für uns Frauen einen Rückschritt. Es ist nun komplizierter und bürokratischer geworden, dass man überhaupt zu einer Mammographie zugelassen wird. Und es kann nicht sein, dass nicht Ärzte, sondern Bürokraten in Wien über die Gesundheit der Frauen entscheiden und Frauen dafür auch noch einmal extra draufzahlen müssen.“ Frauen unter 40 und Frauen über 74 Jahren müssen die Routine-Untersuchungen nämlich jetzt selbst bezahlen.

Brustkrebs-Serviceline

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Im Gesundheitsministerium kann man diese Kritik aus Salzburg nicht nachvollziehen. Das neue Brustkrebsvorsorge-Programm sei ein Zusatzangebot und ziele auf jene Frauen ab, die bisher nicht regelmäßig zur Mammographie gegangen sind, sagt die Sprecherin von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ). Beim geringsten Verdacht auf eine Brustkrebserkrankung könne natürlich weiterhin der Frauenarzt eine Überweisung für Frauen aller Altersstufen ausstellen.

Nur 13 Radiologen im ganzen Land zur Auswahl

Allerdings können Salzburginnen jetzt nur noch unter 13 Radiologen oder Röntgeninstituten für die Mammographie auswählen. In der Stadt sind das neben dem Landeskliniken und den Diakonissenkrankenhaus vier Radiologen. In den Bezirken sind das die Krankenhäuser in Tamsweg und Schwarzach sowie Röntgenärzte in Bischofshofen, Zell am See, Hallein und Neumarkt.

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