Große Lehrer-Demo in der Innenstadt

Die Demonstration gegen das neue Lehrerdienstrecht hat Donnerstagnachmittag in der Salzburger Innenstadt ein Verkehrschaos verursacht. Rund 1.500 Lehrer, Schüler, Eltern und Lehramtsstudenten haben eine halbe Stunde lang die Staatsbrücke blockiert.

Vor der Demo hatten die Lehrer zwei Stunden lang in Dienststellenversammlungen an ihren Schulen protestiert.

Lehrer - Schüler - Demo Staatsbrücke

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Bei der Pädagogen-Demo fanden sich laut Polizei rund 1.000 bis 1.500 Teilnehmer ein. Der Verkehr durch Salzburgs Zentrum war durch Demonstration und Kundgebung phasenweise stark beeinträchtigt bzw. blockiert.

Harte Kritik an Regierung

Es war ein Sternmarsch von den Schulen zur Salzburger Staatsbrücke. Gut 100 Lehramtsstudenten hatten sich vor der Universität gesammelt, sagt Stefan Harlander von der Hochschülerschaft: „Uns geht es darum, dass die Regierung ein Dienstrecht beschlossen hat, wo im Schulpraktikum bereits eine volle Lehrverpflichtung vorgeschrieben wird. Wir wollen aber nicht schon am Beginn unserer Berufszeit voll ausbrennen.“

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Auch Elternvertreter gegen neues Dienstrecht

Der Protestzug ging durch die Salzburger Altstadt, immer mehr Lehrer und Schüler schlossen sich an. Bei der Staatsbrücke folgte dann die große Kundgebung, die Landeselternvertreterin Heidrun Eibl-Göschl organisiert hatte: „Dieses Dienstrecht ist in Wirklichkeit ein Sparpaket der Regierung und bedroht die Qualität des österreichischen Schulsystems.“

Lehrergewerkschafter Anton Haslauer war mit 600 Kollegen und Schülern von Westösterreichs größter Schule, der HTL in Salzburg-Itzling, in die Innenstadt marschiert: „Es wird uns immer aufgedichtet, dass es nur um zwei bis drei Stunden mehr geht. Es ist in Wirklich ein Qualitätsverlust für die Schüler, der in dem neuen Dienstrecht drin ist.“

Lehrer - Schüler - Demo Staatsbrücke

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Staus

Die Geduld von Busgästen und Autofahrern wurde während der Kundgebung hart auf die Probe gestellt. Das Verkehrschaos in der salzburger Innenstadt hat sich nur langsam aufgelöst

Auch in Graz haben am Donnerstagvormittag Lehramtsstudenten zu einem Flashmob aufgerufen und „ein faires Dienstrecht für Lehrer“ eingefordert. Mit der öffentlichen Korrektur von Hausarbeiten an verschiedenen Plätzen in der Altstadt wollten sie u.a. auf die Arbeit von Lehrern außerhalb des Unterrichts aufmerksam machen. Hinter der Veranstaltung steht die „Initiative für ein faires Lehrerdienstrecht“.

Lehrer - Schüler - Demo Staatsbrücke

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„Sind Proteste bereits gewohnt“

In den anderen Bundesländern verliefen die heute österreichweit an AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) abgehaltenen Dienststellenversammlungen ohne besondere Vorkommnisse - die Schulen bzw. Schulbehörden seien Protestveranstaltungen bereits gewohnt, fasste es der burgenländische Landesschulratspräsident Gerhard Resch (SPÖ) zusammen: Es sei „ja nicht das erste Mal“.

Am Donnerstagabend soll auch in Wien demonstriert werden. Treffpunkt ist um 18.00 Uhr vor der Uni Wien.

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