Krampusse als Schlägertrupp

Nach dem Krampuslauf in Wals-Siezenheim (Flachgau) vor knapp zehn Tagen ermittelt die Polizei gegen eine Pass aus dem Bezirk Hallein. Die jungen Tennengauer sollen im Schutz der Masken zahlreiche Zuschauer mit schweren Schlägen verletzt haben.

Ausgelassen, laut und furchterregend war der Krampuslauf in Wals-Siezenheim und für Petra Wörthner auch sehr schmerzhaft.

Sie beschützte ihre dreizehnjährige Tochter, wurde selbst zum Opfer, wie sie sagt: „Sie hat die Gefahr schon gesehen. Dann ging es ganz schnell. Der Erste hat mir dann mit einem Stock eine über den Oberschenkel gegeben und drei bis vier Mal auf mich eingeschlagen. Ich bin zu meinem Hausarzt gegangen, um etwas gegen die Schwellungen und Blutergüsse zu bekommen. Der hat sich das angehört, angesehen und gesagt, nein, sofort ins Krankenhaus.“

Viele verletzt

Die Frau aus der Stadt Salzburg war nicht das einzige Opfer, sagt Veranstalter Gerd Seidl: „Eine Frau hatte einen gebrochenen Finger, eine eine geschwollene Hand. Eine andere wurde auf den Kopf gehaut. Ein Mann erhielt Schläge ins Genick, und drei bis vier Leute haben relativ große blaue Flecken davongetragen. Es dürften insgesamt zehn oder mehr gewesen sein. Viele dürften sich auch gar nicht gemeldet haben.“

Bürgermeister: „Ein Wahnsinn“

Fünf Passen waren bei dem Lauf dabei, die rabiaten Krampusse sollen aus dem Tennengau stammen, sagt der Walser Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP): „Es ist mir unerklärlich, wie die darauf kommen, dass sie sich die Kuhschwänze mit Holz verstärken. Dazu kommen Peitschen, und sie dürften auf die Personen derartig eindreschen, dass Hämatome entsehen. Für mich ein Wahnsinn.“

Die Veranstalter aus Wals warnen mittleweile alle ihnen bekannten Organisatoren über E-Mail vor der Krampuspass aus dem Bezirk Hallein. Die Polizei hat - wie berichtet - Ermittlungen aufgenommen. Es liegen laut letzten Informationen bereits mehrere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft vor.

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