340.000 Euro für WC: Keine Kritik von Kontrolle

Keine Kritik an einer 340.000-Euro-Toilettanlage kommt vom Kontrollamt der Stadt Salzburg. Der Bau beim Busparkplatz Salzburg-Nonntal hatte vor drei Jahren für öffentliche Diskussionen gesorgt. Die Kontrolleure fanden daran aber nichts Skandalöses.

Auf 33 Seiten listet der Kontrollamtsbericht Daten und Fakten zum Entwurf, zur Ausschreibung, zur Vergabe und zur Bauausführung der 340.000 Euro teuren Toilettenanlage auf. Dabei kommt er zur Erkenntnis, dass den „Kriterien von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit entsprochen worden ist“.

3.400 Euro für einen Quadratmeter WC

Kein Wort ist hingegen darüber zu lesen, ob 3.400 Euro pro Quadratmeter ein angemessener Preis für solch eine WC-Anlage ist. Das ärgert die grüne Mandatarin Ingeborg Haller (Bürgerliste), die den Prüfauftrag im Jahr 2010 initiiert hatte.

„Ich bin mit dem Kontrollamtsbericht nicht zufrieden, weil der Bericht eigentlich keine Aussage zur Frage enthält, ob die Kosten angemessen sind oder nicht“, ärgert sich Haller. „Wir werden am Montag jedenfalls im Kontrollausschuss nachfragen und nachhaken, weil im Bericht steht, dass mangels an Vergleichsobjekten eigentlich keine Aussage zu den Kosten gemacht werden habe können. Und das ist mir zu wenig.“

Amt rechtfertigt lange Dauer mit anderen Prüfungen

Die lange Dauer bis zur Fertigstellung des Berichts, nämlich drei Jahre, rechtfertigt das Kontrollamt mit anderen aufwändigen Prüfungen wie etwa beim Haus der Natur. Diese Prüfungen hätten für die 340.000 Euro teure Toilettenanlage erst jetzt Zeit gelassen.

Link:

• Teure WC-Anlage politisch weiter umstritten (salzburg.ORF.at, 10.7.2010)