Ski Alpin: Reichelt in Sölden doch am Start

Nach drei guten Trainingstagen auf dem Gletscher in Sölden (Tirol) gibt ÖSV-Star Hannes Reichelt Entwarnung: entgegen einiger Gerüchte zu Wochenbeginn werde er sehr wohl beim Saisonauftakt in Sölden Ende Oktober an den Start gehen.

Reichelt Skifahrer Hannes ÖSV

Johann Groder

Hannes Reichelt

„Der Saisonauftakt in Sölden könnte ohne Hannes Reichelt über die Bühne gehen“ - diese Meldung geisterte zu Wochenbeginn durch die Medien. Nach einigen guten Trainings auf dem Gletscher in Sölden kann der zuletzt angeschlagene Hannes Reichelt nun aber Entwarnung geben.

„Der Rücken hat keine Probleme mehr bereitet. Vor diesen drei Tagen habe ich wirklich nicht gewusst, ob es funktioniert, aber im Moment sieht es so aus, dass Sölden mit Reichelt stattfindet“, meint der Radstädter.

Schwere Entzündung im Wirbelkanal

Eine hartnäckige Rückenverletzung, die sich Reichelt schon im Juli beim Skitraining auf dem Stilfser Joch (Südtirol) zugezogen hatte, quälte den 33-Jährigen zuletzt wochenlang. Zunächst reiste der Radstädter zwar noch mit den Abfahrern zum Training nach Südamerika. Danach war jedoch wegen einer schweren Entzündung samt Schwellung im Wirbelkanal vier Wochen lang nicht an Skifahren zu denken.

„Im Alltagsleben war es kein Problem, aber beim Skifahren in der gebückten Haltung hatte ich im unteren Bereich solche Schmerzen, dass ich nicht mehr ordentlich stabilisieren konnte. Das war natürlich für’s Skifahren nicht gut“, erklärt der Pongauer.

Wichtige Materialtests noch ausständig

Im Hinblick auf den Olympiawinter fehlt Reichelt damit eine Woche Südamerika-Training im Riesentorlauf. Die wäre besonders für die Materialtests wichtig gewesen. „Ich glaube, wenn ich noch ein paar gute Tage vor Sölden habe, bin ich auch technisch schnell wieder auf der Höhe. Auch bei den Materialtests kann es sein, dass das in ein paar Tagen erledigt ist. Aber es kann auch etwas länger dauern. Jetzt schaue ich aber erst einmal, dass ich fit bleibe und auf Sölden in Form komme.“

„Weiß nicht, wo ich teamintern stehe“

Auf dem Rettenbachferner hat Hannes Reichelt beim traditionellen Weltcup-Auftakt immerhin einen sechsten Platz aus dem Vorjahr zu verteidigen. Für heuer traut er sich noch keine Prognose abzugeben. „Die anderen schlafen nicht. Platzierungsmäßig kann ich noch gar nichts sagen, weil ich nicht weiß, wo ich teamintern stehe. Da müssen wir jetzt einmal die nächsten Trainings abwarten“, sagt Reichelt.

In den nächsten beiden Wochen bleibt aber noch genügend Zeit für den teaminternen Vergleich. Um die ersten Weltcuppunkte in der Olympiasaison geht es für die Herren dann in Sölden am 27. Oktober.