Weniger Schwarzgeld von Festspielgästen

Die Zeiten, in denen ausländische Festspielgäste viel Geld zu Salzburger Banken brachten, dürften weitgehend vorbei sein. Es würden nun eher Guthaben von Ausländern aufgelöst, sagen Experten.

Offener Geldkoffer voll mit Euroscheinen

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In Salzburg sind heuer wesentlich weniger Leute mit Geldkoffern unterwegs

Die neuen Maßnahmen der EU gegen Schwarzgeld und Geldwäsche scheinen zu wirken. Von Geld, das aus der Schweiz auf heimische Konten zurückfließt oder Geld, das vor allem Deutsche in Salzburg veranlagen wollen, davon spüren Bankmanager nun viel weniger. Über Jahrzehnte hatte das in Salzburg ganz anders ausgehen, sagen Fachleute.

Manfred Seidl ist Regionaldirektor der Oberbank in Salzburg: „Den Festspieleffekt spüren wir nicht. Mancher deutsche Kunde, der bisher bei uns veranlagt hat, trifft angesichts der jüngsten Diskussionen seine Maßnahmen.“

Erfolge der Schwarzgeldjäger

Und diese Maßnahmen sind von den EU-Schwarzgeldjägern durchaus erwünscht und mit steuerlichem Druck durchgesetzt durchgesetzt worden. Seidl plaudert aus der Schule: „Es ist ein heikles Thema. Und man hat es im Ausland steuerlich ohnehin nicht attraktiv gemacht. Auch durch die Debatte über das Bankgeheimnis wird es gänzlich unattraktiv. Auch wir empfehlen zum Beispiel unseren deutschen Kunden, ihre Einlagen mit Selbstanzeige legal zu machen.“

Geschäfte laufen trotzdem gut

Auch Einzelfälle summieren sich, sagt der Bankmanager zu den Auswirkungen auf das Geschäft der Oberbank. Dieses läuft trotzdem gut. Das Institut betreut zur Zeit 22 Milliarden Euro Kundenvermögen - um 6,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.