Alpine-Belegschaft kritisiert Regierung

Mitarbeiter am Firmensitz des insolventen Baukonzerns Alpine in Wals (Flachgau) kritisieren die Bundesregierung in einem Offenen Brief. Deren „Konjunkturpaket“ für die Bauwirtschaft käme viel zu spät und nur der Konkurrenz der Alpine zugute.

Bauarbeiter, Winterbauoffensive

APA/Herbert Pfarrhofer

Facharbeiter mit Presslufthammer auf dem Bau

„Wieso wundert es niemanden, dass genau jetzt – zu spät für die Alpine – ein Konjunkturpaket gestartet wird, das jenen Konkurrenten zugutekommt, die ohnehin mit Übernahme unserer Aufträge mehr als ausgelastet sein werden?“, fragt sich die Belegschaft laut „Salzburger Nachrichten“, die den Brief am Mittwoch in Auszügen veröffentlichten.

Und weiter: „Wem fällt eigentlich auf, dass in den Firmen, die jetzt die profitablen Baustellen und Teile der Alpine erwerben werden, überdurchschnittlich viele ehemalige Alpine-Mitarbeiter sind?“

Wut und Enttäuschung über Politik

Die Mitarbeiter sind eigenen Angaben zufolge „wütend, enttäuscht, traurig und haben das Gefühl, als Spielball verschiedenster Interessen am Ende die Betrogenen zu sein“. Seit Monaten sei ihnen vorgegaukelt worden, dass es im Notfall eine Auffanglösung für das Unternehmen gebe. Nun sei dieses Projekt innerhalb einer Woche gefallen.

„Auffanglösung vorgegaukelt“

„Könnte es vielleicht auch sein, dass Banken plötzlich ihre Unterstützung versagt haben, um wenigstens den Konkurrenzfirmen, die kaum besser dastehen als Alpine, das Überleben zu sichern, damit zumindest deren Haftungen nicht schlagend werden – eine Marktbereinigung der anderen Art, denn so traf es vor allem die spanische FCC?“, heißt es in dem Offenen Brief weiters.

Kritik an „Auslöschung des Unternehmens“

Die Belegschaft räumt Managementfehler als Hauptursache für den Abstieg der Alpine ein und bezeichnet das Ausmaß der Verschuldung als „ungeheuerlich“. Auf Unverständnis stößt aber dennoch die „komplette, rasend schnelle Auslöschung eines für österreichische Verhältnisse riesigen Unternehmens“.

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